Salzburger Festspiele:Tod eines großen Versöhners

Endlich gibt es in Salzburg wieder eine grandios gelungene Opernaufführung zu feiern. Peter Sellars und Dirigent Teodor Currentzis verweigern Mozarts "La clemenza di Tito" das glückliche Ende.

Von Reinhard J. Brembeck

Zuletzt erträgt es der durch ein Attentat schwer verwundete Chief Tito nicht mehr, dass er aufgrund seiner Güte und Integrität ständig beim Herrschen scheitert. Er reißt sich von den lebenserhaltenden Kabeln und Schläuchen los, stürzt aus seinem Krankenbett zu Boden und stirbt kurz darauf. Der sensationelle "Music Aeterna"-Chor stimmt darauf in Salzburgs Felsenreitschule zwei Verse der biblischen Klagelieder an, zu Mozarts archaisch düsterer "Maurerischen Trauermusik". Als Requiem für diesen ganz und gar untypischen Herrscher und seinen noblen Versuch, Humanität und Herrschaft miteinander auszusöhnen.

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