Sänger der Hippie-Hymne "San Francisco":Scott McKenzie erliegt seinem Nervenleiden

Mit dem Blumenkinder-Song "San Francisco" erlangte er weltweite Berühmtheit. Später schloss er sich "The Mamas & the Papas" an. Am Wochenende ist US-Folksänger Scott McKenzie im Alter von 73 Jahren an den Folgen eines schweren Nervenleidens gestorben.

US-Folksänger Scott McKenzie, der 1967 mit der Hymne der Flower-Power-Bewegung, "San Francisco (Be Sure to Wear Flowers in Your Hair)", einen Welthit geschaffen hatte, ist tot. Der Sänger, Songwriter und Gitarrist starb nach Angaben seines australischen Freundes Gary Hartman am Samstag im Alter von 73 Jahren an den Folgen eines schweren Nervenleidens.

Sänger der Hippie-Hymne "San Francisco": Scott McKenzie auf der Bühne im Jahr 1993

Scott McKenzie auf der Bühne im Jahr 1993

(Foto: imago stock&people)

Der Freund verbreitete die Nachricht am Sonntag auf der offiziellen Internetseite von McKenzie. "Es war der schwerste Eintrag der letzten 15 Jahre", sagte Hartman dazu der Nachrichtenagentur dpa. Er und seine Frau seien von einem Nachbarn über den Tod unterrichtet worden.

McKenzie litt seit 2010 unter dem Guillain-Barré-Syndrom, einem Nervenleiden, das zu Lähmungserscheinungen führen kann. Er lebte laut Website allein mit seiner Katze Spider und war gerade von einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt nach Hause entlassen worden.

McKenzie, mit bürgerlichem Namen Philip Wallach Blondheim, wuchs in North Carolina auf und gründete mit seinem Jugendfreund John Phillips erst das Duo Smoothies und später das Trio Journeymen. Im Frühjahr 1967 kam für ihn mit dem Hit "San Francisco" der Durchbruch. Phillips schrieb den Song und produzierte die Platte mit Lou Adler.

Phillips rief The Mamas & the Papas ins Leben, konnte aber seinen Freund Scott zunächst nicht für das Projekt gewinnen. McKenzie kehrte zurück an die Ostküste und gab jahrelang nur Solokonzerte. Von ihm stammen unter anderen die Country-Rock-Alben "Stained Glass Morning" und "Stained Glass Reflections".

Erst in den 1980er Jahren schloss sich McKenzie The Mamas & the Papas an. Nach dem Tod seines langjährigen Wegbegleiters Phillips 2001 schied auch McKenzie Schritt für Schritt aus dem Musikbusiness aus. Dies hing wohl auch mit seiner fortschreitenden Krankheit zusammen.

2003 sagte McKenzie in einem Interview, er habe das Gefühl, ständig schlapp und müde zu sein, was ihn auch von größeren Konzertreisen abhalte. Seine Krankheit mache ihn schwach, ängstlich und unsicher. Dennoch wolle er nicht mit starken Medikamenten für sein Wohlbefinden sorgen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: