Russland-Ausstellung in Berlin:Potemkin, ahoi!

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Arbeiter, Bauern, Soldaten auf Stepan M. Karpows Gemälde „Völkerfreundschaft“, das 1923/24 entstand. (Foto: Staatliches Museum für Zeitgenössische Geschichte, Moskau)

Diese Fundstücke erzählen eine Geschichte, die hinkt: Im Deutschen Historischen Museum Berlin sind gerade erstaunliche Bilder, Dokumente und Gegenstände aus den Russischen Revolutionen zu sehen.

Von Jens Bisky

"Lenin eintritt russland geglückt. er arbeitet völlig nach wunsch", hieß es am 21. April 1917 in einem Telegramm aus dem Großen Hauptquartier an das Auswärtige Amt. Um den Kriegsgegner Russland zu schwächen und alle Kräfte an der Westfront zu konzentrieren, hatten deutsche Bürokraten die Heimkehr des taktisch klügsten Revolutionärs seiner Zeit organisiert; eine Zugfahrt, die die Welt erschüttern sollte. Zwar scheiterte ein erster Aufstandsversuch der Bolschewiki im Juli, aber die provisorische Regierung wurde der Situation nicht Herr. Als am späten Abend des 25. Oktober/7. November der zweite Allrussische Sowjetkongress zusammentrat, lag die Macht bereits in den Händen der Bolschewiki. Sozialrevolutionäre und Menschewiki verabschiedeten sich unter Protest. Dass sie von nun an auf den "Kehrichthaufen der Geschichte" gehörten, rief ihnen Leo Trotzki hinterher.

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