Rumänische Schriftsteller haben es schwer. Zu Hause in Rumänien kommen sie auf keinen grünen Zweig, und obwohl sie einander herzen und küssen, wenn sie sich begegnen, gönnt doch keiner dem anderen das Schwarze unterm Fingernagel; öffentliche Aufmerksamkeit dürfen sie nur erhoffen, wenn sie beinah einem Anthrax-Anschlag zum Opfer gefallen wären, wobei in der Anteilnahme, speziell seitens der Kollegen, ein kaum verhohlener Todeswunsch mitschwingt. Noch nie, das weiß der Erzähler mit Bestimmtheit, hat sich ein rumänischer Autor durchsetzen können, der im eigenen Land geblieben ist.
Rumänische Literatur:Das flohkleine Herz des Dichters
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Sehr lustig, und sehr verzweifelt: Mircea Cărtărescus neuer Erzählungsband "Die schönen Fremden".
Von Burkhard Müller