Das irische Votum zur Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern wurde im säkularen Raum abgegeben. Es betrifft die bürgerliche Rechtsordnung des weltlichen Staates, der auch in Irland, wie überall im vormals lateinisch-christlichen Westen, von den Ordnungen der Kirche getrennt wurde. Daher kann sich dieses Votum im strengen Sinn auch nicht gegen die Kirche richten. Weder wird so das Sakrament der Ehe angetastet, das die Kirche vor dem Altar vollzieht, noch die priesterliche Verpflichtung zum Zölibat, der innerhalb des Rechtsraumes der Kirche herrscht. Nicht einmal die katholische Sexualmoral wird in ihrer Geltung bei jenen eingeschränkt, die sich aus Glaubensüberzeugung an sie halten wollen.
Religion und Moral:Dunkelraum Vatikan
Von wegen "Niederlage der Menschheit": Die katholische Kirche ist sexbesessen. Ihre Hetze gegen die Schwulen-Ehe beweist es.
Von Gustav Seibt