... allerdings war Shankar selbst alles andere als ein Hippie. Während er von jungen Menschen weltweit wegen seines Sitar-Spiels zunehmend verehrt wurde, sah er diese und ihre Moden durchaus kritisch. Haschisch, LSD und die Teil des Hippie-Stils gewordene, oft recht naive Indienbegeisterung junger Europäer und Amerikaner sah Shankar mit gemischten Gefühlen. Die politischen Ambitionen der Achtundsechziger waren ihm suspekt - "all politics is dirty", soll er damals gesagt haben.
Für ihn stand weiter die Musik im Mittelpunkt - und für diese engagierte er sich, indem er Lehraufträge und Leitungsposten an Instituten und Universitäten in Kalifornien und New York annahm. Und er ging weiter auf Tourneen, wie er es seit seiner frühesten Jugend kannte - nur inzwischen mit anderen Weltstars, wie etwa seinem Landsmann, dem Stardirigenten Zubin Mehta.
Seine Unermüdlichkeit sicherte ihm anhaltenden Ruhm, und so erhielt er 1998 gleichzeitig mit der R&B-Legende Ray Charles den inoffiziellen "Nobelpreis für Musik", ...
Im Bild: US-Musiker Ray Charles (links) und Ravi Shankar 1998 in Stockholm