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Zur Frieze-Week in London bieten die Auktionshäuser viel Gegenwärtiges - vor allem aus Italien.

Von Dorothea Baumer

Frieze, die angesagte Herbstmesse zeitgenössischer Kunst, ist auch den großen Londoner Auktionshäusern Anlass genug, ein dezidiert gegenwärtiges Angebot aufzufahren. Mit einem starken Italian Sale eröffnet Sotheby's die Abendauktion am 15. Oktober. Starlos der Woche ist ein "Concetto Spaziale, La Fine di Dio" von Altmeister Lucio Fontana, ein stark durchlöchertes schwarzes Oval, das von Juri Gagarins Weltraumausflug 1963 inspiriert ist . Die opulente Leinwand kommt mit der weitaus höchsten Schätzung von 15 bis 20 Millionen Pfund zum Aufruf. Alberto Burri, dem das New Yorker Guggenheim gerade die erste amerikanische Retrospektive ausrichtet, ist mit zwei Materialbildern vertreten, darunter "Bianco Plastica 1" von 1961 aus der renommierten Sammlung des Mailänder Arztes und frühen Förderers der italienischen Arte Povera, Alessandro Passaré (1,5 Millionen Pfund). Das Zeitgenossen-Angebot führt Jean-Michel Basquiats Acryl "Untitled (The Black Athlete)" von 1982 mit 3,5 Millionen Pfund an. Toplos der jüngeren Kunst ist Mark Grotjans Öl "Face (688)", angesetzt mit ambitionierten 1,3 Millionen Pfund.

Auch Christie's setzt auf die italienische Nachkriegsmoderne mit, neben anderen, Werken von Morandi, Fontana und Boetti. Alberto Burri dominiert auch hier die Offerte. Seinem "Rosso Plastica M1" aus angesengter Plastikfolie gelten Erwartungen bis zwei Millionen Pfund. Im Fokus der Zeitgenossen steht das 1993/94 entstandene Gemälde "Cabin Essence" des in Trinidad lebenden Briten Peter Doig, ein Blick auf Le Corbusiers Sozialbau "Unité d'Habitation". Für das mit 230 mal 360 Zentimeter größte Format aus Doigs Serie "Concrete Cabins" ist ein neuer Höchstpreis des Künstlers avisiert jenseits des bisherigen, 2010 erzielten von zwei Millionen Pfund.

Mit jüngeren Arbeiten bestreitet Phillips am 14. Oktober seine Auktion in der Frieze-Woche. "Constitution IV", ein 2013 entstandenes Gemälde mit typischer palimpsestartiger Oberfläche von Mark Bradford, geschätzt mit zwei Millionen Pfund, ist darunter; oder auch Tauba Auerbachs "Untitled (Fold)" von 2011 (1,2 Millionen). Hauptlos ist ein 2006 entstandenes Spätwerk Cy Twomblys, "Untitled", ein über zwei Meter großes Hochformat mit breiten, roten, gestischen Schwüngen (acht bis zwölf Millionen Pfund).

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