Radar:Hört auf die Maschinen

Radar: Konrad Klaphecks großformatiges Maschinenbild "Das Geheimnis des Sex-Appeals" von 1965.

Konrad Klaphecks großformatiges Maschinenbild "Das Geheimnis des Sex-Appeals" von 1965.

(Foto: Ketterer, VG Bild-Kunst, Bonn 2016)

Blauer Reiter und Umkreis markieren bei Neumeister, Karl & Faber und Ketterer die Höhepunkte auf den nächsten Auktionen. Bei Ketterer ist aber auch die Nachkriegskunst bestens vertreten.

Von Dorothea Baumer

Dreimal Moderne: die Münchner Auktionsserie eröffnet Neumeister am 8. Juni. Höhepunkt der Gemäldeofferte ist hier ein Interieurbild von Gabriele Münter, "Teetisch mit Blumenvase und Sofa", von 1910 (Taxe 100 000 Euro). Bei den Zeitgenossen gehen 55 Arbeiten vorwiegend amerikanischer Pop-Art aus einer deutschen Privatsammlung ins Rennen, darunter ein Akt von Tom Wesselmann sowie als Hauptlos Roy Lichtensteins gerastertes "Red Lamps" (600 000).

Blauer Reiter und Umkreis markieren am 9. und 10. Juni auch bei Karl & Faber die Spitzenpositionen: Ein Blick auf den Staffelsee vor blauer Bergkulisse, "Am Hügel", von Gabriele Münter oder Adolf Erbslöhs ebenfalls um 1908/09 datierte Stadtlandschaft "Frühling" (180 000, 140 000). Eine Marktrarität wird mit Max Beckmanns Bronze "Kriechende Frau" von 1935 aufgerufen. Es ist im Todesjahr des Künstlers, 1950, als einer von fünf posthumen Güssen entstanden. Für das ungewöhnliche Sujet werden mindestens 180 000 Euro erwartet. Eine Spezialofferte gilt österreichischer Kunst. Eine frühe Übermalung von Arnulf Rainer zählt ebenso dazu wie die komplette Radierfolge "Architektur des Orgien Mysterien Theaters" von Hermann Nitsch von 1985/1993 (50 000; 5000).

Kandinskys Aquarell fein austarierter geometrischer Formen, "Kleines Warm", 1928 entstanden, ist mit einer Taxe von 400 000 Euro das Toplos in Ketterers Moderne-Auktionen vom 9. bis zum 11. Juni. Daneben werden expressive Landschaften angeboten: Max Pechsteins "Stürmisches Wetter an der Ostsee" von 1919 oder Alexej von Jawlenskys feuriger "Sonnenuntergang, Borkum" aus den späten Zwanzigerjahren (350 000; 300 000). Bestens vertreten ist die Nachkriegskunst. Ein reifes Gemälde von Willy Baumeister, "Homunkulus aufsteigend", führt mit 300 000 Euro die Preisskala an, gefolgt von Konrad Klaphecks großformatigem Maschinenbild "Das Geheimnis des Sex-Appeals" von 1965 (250 000, Hoher Stellenwert unter der Zero-Kunst gilt den frühen, programmatischen Arbeiten: "Schwarzes Licht im Relief" von Heinz Mack aus dem Jahr 1958 zählt dazu oder auch Otto Pienes "Luther Rose" von 1962 (100 000; 150 000). Günther Ueckers Nagelbild "Feld I" von 1979 liegt bei 200 000 Euro.

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