Radar:Eruptive Gewalt

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(Foto: Sotheby's)

Bei den New Yorker Frühjahrsauktionen sind die Giganten alle wieder vertreten: Picasso, Monet, Giacometti, Cy Twombly und Basquiat.

Von Dorothea Baumer

Im prestigeträchtigsten Wettbewerb um impressionistische, moderne und zeitgenössische Kunst vom 15. bis 19. Mai in New York setzt Christie's mit Picassos Gemälde "Femme assise, robe bleue", einem Porträt von Dora Maar, auf globales Interesse. Das Bild war 2011 zuletzt auf dem Markt und ist mit 35 bis 50 Millionen Dollar angesetzt. Unter den Impressionisten behauptet Claude Monet mit einer Schneelandschaft, "La route de Vetheuil", seinen Rang (zehn Millionen). Ein weiterer Moderne-Trumpf kommt mit Constantin Brancusis ikonischem Kopf "La muse endormie" ins Spiel. Die goldpatinierte Bronzeversion des ursprünglichen Marmors in einem Guss von 1913 soll bis zu 30 Millionen Dollar bringen.

Sotheby's pariert die Herausforderung mit Wiener Fin-de-siècle und bietet ein noch stark Klimt-inspiriertes "Danae"-Gemälde des gerade einmal 19-jährigen Egon Schiele, wohl sein erstes großes Ölbild eines weiblichen Akts (bis 40 Millionen). Auch hier führt Monet die Offerte an. Ein um 1917/20 entstandenes Seerosenbild soll mindestens 14 Millionen bringen. Hauptlos ist Alberto Giacomettis "Buste de Diego" (zehn Millionen).

Mit 73 zu 51 Losen der Konkurrenz voraus ist Christie's bei den Zeitgenossen. Der Höchstpreis - 35 bis 50 Millionen - wird für Cy Twomblys frühe, dynamisch bearbeitete Leinwand "Leda und der Schwan" (1962) erwartet; bei 50 Millionen liegt Francis Bacons Triptychon "Three Studies for a Portrait of George Dyer". Ein starkes Statement eruptiver Gewalt hat Sotheby's im Angebot: Jean-Michel Basquiats Monumentalbild mit Kopfmotiv (60 Millionen. Roy Lichtenstein steuert eine späte "Nude Sunbathing" für 20 Millionen bei.

Phillips testet erstmals wieder die Marktchancen für eines der Pillenregale von Damien Hirst, genannt "The Void" (fünf Millionen) und lässt mit Taxen von zwölf und 15 Millionen die Abstrakten Willem De Kooning und Gerhard Richter antreten.

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