Radar:Böse Frauen, liebe Brüder

Schloss Ahlden startet am 3. und 4. September mit interessanten Stücken in die Saison , und Artcuria in Paris setzt auf Diego Giacometti.

Von Dorothea Baumer

Mit Gemälden, Skulpturen und viel Kunsthandwerk startet Schloss Ahlden am 3. und 4. September in die neue Saison. Von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren, ab 1754 Hofmaler in Kassel, wird ein großes Dreiviertel-Porträt des prächtig kostümierten Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel, Ludwig Ernst, aufgerufen (28 000 Euro). Zu den Glanzstücken der Silberofferte zählt eine barocke Augsburger Prunkkanne (36 000 Euro) sowie ein seltener Oliventopf mit Höroldt-Chinoiserien beim frühen Meißen-Porzellan (12 500 Euro). Max Klingers berühmte femme fatale "Die neue Salomé" in polychromem Marmor von 1893 ist in einer schwarz patinierten Bronzereduktion zu haben (5 800 Euro).

Diego Giacometti, lange die rechte Hand seines großen Bruders Alberto, ist nach dessen Tod 1966 mit eigenem Werk hervorgetreten. Seine Bronzemöbel in modernisiertem Etruskerstil fanden vor allem in den Kunstkreisen der Sechziger- und Siebzigerjahre Bewunderer. Auch Daniel und Eliane Brollo gehörten dazu. Ihre Sammlung versteigert Artcurial in Paris am 14. September: sechzehn Bronzen, dazu Gipsmodelle, Probeabgüsse und Prototypen. Unter den prominenten Stücken rangieren ein um 1970 entstandenes Sesselpaar mit Löwenköpfen und ein "Table berceau" der gleichen Zeit (Taxen 150 000 Euro, 100 000 Euro). Das früheste Modell liefert Bruder Alberto um 1933/34 mit der Stehlampe "Tête de femme" (100 000 Euro).

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: