Quentin Tarantino in der "Me Too"-Debatte:"Ich war ignorant und unsensibel"

Quentin Tarantino

Wieder geriet Tarantino in die Kritik - und wieder entschuldigte er sich.

(Foto: dpa)

Quentin Tarantino hat sich dafür entschuldigt, Roman Polanski gegen Vergewaltigungsvorwürfe verteidigt zu haben. Er hatte über das 13-jährige Opfer gesagt: "Sie wollte es und hat den Kerl gedatet."

Quentin Tarantino hat sich für Äußerungen entschuldigt, mit denen er den Missbrauch an Samantha Geimer durch Regisseur Roman Polanski verteidigt hatte. "Ich war ignorant und unsensibel und vor allem nicht korrekt", zitierten US-Medien am Donnerstag die Mitteilung des Oscar-Preisträgers. Er wolle sich hiermit öffentlich bei Geimer entschuldigen.

1977 hatte Polanski vor Gericht unerlaubte sexuelle Handlungen mit der damals 13-Jährigen zugegeben. Unmittelbar vor der Urteilsverkündung floh er allerdings nach Frankreich und hat die USA seitdem nicht mehr betreten.

Tarantino war mit wiederentdeckten Äußerungen in die Kritik geraten, die er 2003 in einem Interview mit Radiomoderator Howard Stern gemacht hatte. Es sei damals keine Vergewaltigung gewesen, spekulierte er in der Show. Das Mädchen habe den Sex gewollt. "Damit liegt er falsch", sagte Geimer über Tarantino in einem Interview mit der Zeitung "Daily News". Sie sei nicht verärgert, aber sie würde es begrüßen, wenn er seinen Fehler einsehen würde. In seiner Stellungnahme erklärte Tarantino nun, dass Geimer tatsächlich von Polanski vergewaltigt worden sei.

Die heute 54 Jahre alte Amerikanern hat in den vergangenen Jahren wiederholt die Einstellung des langjährigen Verfahrens gegen Polanski gefordert. Sie sei sich sicher, dass Polanski die Tat damals sofort bereut habe, sagte sie im vorigen Jahr. Tarantino war erst vor wenigen Tagen durch Vorwürfe von "Kill Bill"-Darstellerin Uma Thurman in die Schlagzeilen geraten. Auch hier entschuldigte er sich dafür, die Schauspielerin bei Dreharbeiten zu dem Film zu einem Stunt überredet zu haben, bei dem sie sich verletzt hatte. "Das war eines der Dinge, die ich am meisten bereue in meinem Leben", sagte er dem Filmmagazin Deadline.

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