Pulitzer-Preise 2008:Die "Washington Post" räumt ab

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Die Pulitzer-Preise sind der Ritterschlag für US-Journalisten. Bei der diesjährigen Verleihung räumte die Redaktion der Washington Post ab. Das beste Foto 2008 zeigt einen tragischen Moment.

Die amerikanische Tageszeitung The Washington Post ist die große Gewinnerin bei der diesjährigen Pulitzer-Preis-Vergabe. Das renommierte Blatt konnte am Montag in New York sechs der insgesamt 15 Journalistenpreise einheimsen, darunter die Goldmedaille für einen hervorragenden "Dienst an der Öffentlichkeit".

Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2008 "Breaking News Photography": Das Bild eines tödlich getroffenen japanischen Bildjournalisten bei einer Demonstration in Birma/Myanmar. (Foto: Foto: Adrees Latif/ Reuters)

Die Journalistinnen Dana Priest und Anne Hull erhielten den Hauptpreis zusammen mit dem Fotografen Michel du Cille für eine Reportage über die schlechte Behandlung verletzter Kriegsveteranen im Militärkrankenhaus Walter Reed in der Hauptstadt Washington.

Die Redaktion wurde außerdem in der Kategorie "Breaking News" für ihre Berichterstattung des Amoklaufs an der Virginia Tech Universität geehrt.

Den Pulitzer-Preis für die beste "Breaking News Fotografie" erhielt Adrees Latif von der Nachrichtenagentur Reuters für seine Aufnahme eines japanischen Bildjournalisten, der bei einer Demonstration in Birma/Myanmar erschossen wurde.

Die Ehrung für die beste innenpolitische Geschichte bekamen Jo Becker und Barton Gellman für ihre brillante Analyse der Rolle von Vizepräsident Dick Cheney zuerkannt. Auch der Featurepreis (Gene Weingarten) und der Kommentarpreis (Steve Pearlstein) ging an Journalisten der Washington Post.

Die New York Times konnte mit Amy Harmons packender Untersuchung über das ethische Dilemma von DNA-Tests in der Kategorie Erklärender Journalismus punkten. Den Preis für investigativen Journalismus bekamen ihre Redaktionskollegen Walt Bogdanich und Jake Hooker für ihre Recherche über Giftstoffe in Medikamenten und anderen Alltagsprodukten aus China, die zu Razzien bei amerikanischen und chinesischen Verantwortlichen führten.

Die Auszeichnung für investigativen Journalismus wurde doppelt vergeben. Auch die Redaktion der Zeitung The Chicago Tribune bekam die Ehrung für einen Bericht über fehlerhafte Auflagen für Spielzeug und Kindersitze.

Weitere Preise gingen an die Zeitungen Milwaukee Journal Sentinel (Lokales), The Boston Globe (Kunstkritik) und Investor's Business Daily (Politische Karikaturen).

Der Pulitzer-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Journalisten und Schriftsteller in den USA. Er wird in mehr als 20 Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10.000 Dollar (rund 6400 Euro) dotiert. Die Preisübergabe ist für Ende Mai geplant.

© dpa/ihe/schä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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