Pulitzer-Preis:Mitten im Krieg

Der Weltkriegsroman "Alles Licht, das wir nicht sehen" von Anthony Doerr über die Begegnung eines französischen Mädchens und eines deutschen Jungen hat den Pulitzer-Preis für Literatur erhalten.

Der Weltkriegsroman "Alles Licht, das wir nicht sehen" von Anthony Doerr über die Begegnung eines französischen Mädchens und eines deutschen Jungen während der Nazi-Zeit im von den Deutschen besetzten Saint-Malo hat den 99. Pulitzer-Preis für Literatur erhalten. Der 1973 in Cleveland, Ohio geborene Schriftsteller Anthony Doerr erzählt in seinem Buch von dem blinden französischen Mädchen Marie-Laure und Werner, einem hochbegabten Waisenjungen, der von den Nazis gefördert wird. Doerr habe das Preiskomitee mit seinem "einfallsreichen und komplexen Roman, der von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs inspiriert ist", überzeugt, heißt es in der Begründung. Er schreibe "in kurzen, eleganten Kapiteln, die die menschliche Natur und die widersprüchliche Kraft der Technik erkunden".

Der Preis in der Kategorie Lyrik ging an Gregory Pardlo für sein Buch "Digest". Als bestes Sachbuch wurde Elizabeth Kolberts Werk über den zerstörerischen Einfluss des Menschen auf die Artenvielfalt ausgezeichnet. In Deutschland ist es unter dem Titel "Das sechste Sterben" erschienen. Das beste historische Werk schrieb der Jury zufolge Elizabeth A. Fenn, die über die Mandan-Indianer im heutigen North und South Dakota geforscht hat. Als beste Biografie wurde "The Pope and Mussolini" von David Kertzer über "die geheimen Beziehungen" zwischen Papst Pius XI. und dem italienischen Diktator geehrt.

© SZ vom 22.04.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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