Pop:Quatsch mit Soße

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Zwar steigt die Hälfte der Hörer nach dem ersten Song aus, und doch ist das Sex und Drogen preisende neue Album von Miley Cyrus ein Erfolg: Man nimmt sie jetzt als Künstlerin ernst.

Von Jan Kedves

Drogen machen Spaß, Sex ist geil, und die Welt ist regenbogenbunt - so in etwa lautet die Botschaft von Miley Cyrus' neuem Album "Miley Cyrus & Her Dead Petz". Die toten Kuscheltiere, so hätte in den Achtzigern auch eine deutsche Fun-Punk-Band heißen können, und ein bisschen so, wie man sich die Musik einer Fun-Punk-Band aus den Achtzigern vorstellt, klingt denn auch das, was die aus Nashville, Tennessee, stammende Popsängerin hier aufgenommen hat: chaotisch, schrill und wie mit ausgestrecktem Mittelfinger herausgerotzt. Mit dem Unterschied, dass noch ein paar federnde Hip-Hop-Beats und Akustik-Gitarren hinzukommen. Und dass Cyrus natürlich auf Englisch singt. Weswegen auch nicht gleich jedem Hörer die Explizitheit ihrer neuen Texte ins Ohr springen wird: "Hör auf, mit mir in Babysprache zu reden und fick mich!", fordert die 22-Jährige in "BB Talk". Und in "Milky Milky Milk" heißt es: "Ich nuckele an deinen Nippeln und lecke milchig-milchige Sterne." Kurz: Miley Cyrus hat ihr Spielzeug auf den Friedhof gefahren und widmet sich nun erwachsenerem Zeitvertreib, Männern und Frauen.

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