Pop:Meisterprediger der Mittelschicht

Bruce Springsteen in München

Bruce Springsteen (mit gelber Gitarre) mit Jake Clemons (links), Gitarrist Steven Van Zandt und Schlagzeuger Max Weinberg (rechts) in München.

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Bruce Springsteen ist im Münchner Olympiastadion mal wieder angetreten, ein Vermächtnis zu präsentieren. Laut war es wie gewohnt. Der Protest dagegen kam eher versteckt daher.

Von Karl Forster

Diesen Sound hat Bruce Springsteen nicht verdient. Dass es laut wird, ist man gewohnt bei ihm. Dass der Wind die eine oder andere Phrasierung im Münchner Olympiastadion verweht, ist kein Wunder, war man doch schon froh, einen der in diesem Jahr seltenen regenfreien Abende erwischt zu haben. Aber nachdem mit "Prove It All Night" das erste Powergewitter über die (offiziell) 57 000 Fans hereingebrochen war, ein Lied mit der für Bruce Springsteen so typisch verschleierten Melancholie, ahnte man, dass dies wieder einmal kein Abend des absoluten Hörgenusses werden würde. Bei aller Verehrung für den großen Musiker und Dichter aus New Jersey, der nun angetreten war, wieder einmal ein Vermächtnis zu präsentieren wie schon 1995 mit den "Greatest Hits" oder 2005 mit der "Born To Run - The 30th Anniversary Edition". Nun also "The River Collection" mit "The Ties That Bind", einem Lied, das aber irgendwie auf der Setlist untergegangen ist.

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