Pop:Ironie in Pjöngjang?

Die Rockband "Laibach" will diese Woche in Nordkorea spielen. Ihr Labelchef Daniel Miller spricht über Sinn und Risiken der Reise.

interview Von Jan Kedves

Die slowenische Band Laibach fährt diese Woche nach Nordkorea, um als eine der ersten westlichen Rockbands in dem abgeschotteten Diktatorenstaat aufzutreten. Provokante Performancekunst? Laibach gründeten sich 1980 im Jugoslawien unter Tito, seitdem posieren sie als Militärs und spielen brachiale Marschrhythmen. Möchten sie den Keim des Aufruhrs gegen Kim Jong Un säen? Das ist eher unwahrscheinlich, denn aller Voraussicht nach werden nur nordkoreanische Führungskader und westliche Touristen im Publikum sitzen. Worum geht es dann? Daniel Miller, der die Band 1987 für sein Label "Mute" unter Vertrag nahm und ihre Karriere seitdem begleitet, schätzt, dass im Zentrum ihres Auftritts wieder eine sehr spezielle Form der Ironie steht, die sich als Überidentifikation mit faschistischen Machtapparaten tarnt.

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