Plagiatsaffäre als Filmvorlage:Erfolgsproduzent plant Satire über Guttenberg

Filmproduzent Nico Hofmann will die Plagiatsaffäre von Karl-Theodor zu Guttenberg verfilmen - allerdings nicht als Drama. Er denke eher an "Schtonk!", die Satire über die gefälschten Hilter-Tagebücher. Dafür will Hofmann nun einen herausragenden Schauspieler, der auch "diesen tänzelnden Guttenberg-Schritt beherrscht."

Das Leben von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg soll als Satire verfilmt werden. Produzent Nico Hofmann ("Hindenburg", "Dschungelkind") will Aufstieg und Fall des populären CSU-Politikers nach eigenen Angaben im Stil der Satire "Schtonk!" in Szene setzen. "Wir drehen ein bisschen im Helmut-Dietl-Stil. Ein solcher Film geht ja nur im Bereich der humorvollen, satirischen Überhöhung - liebenswert, mit einem völlig eigenen Figurenensemble", sagte Hofmann der Zeitung Bild am Sonntag.

Liefers als Wunschbesetzung fuer Guttenberg-Film

Nico Hofmann wird im kommenden Jahr Aufstieg und Fall des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verfilmen - seine Wunschbesetzung ist der Schauspieler Jan Josef Liefers ( l.).

(Foto: dapd)

Im nächsten Jahr soll gedreht werden, Arbeitstitel sei "Der große Bruder". Für die Hauptrolle wünscht sich Hofmann Jan Josef Liefers, mit dem er zurzeit den Bestseller "Der Turm" von Uwe Tellkamp verfilmt. "Ich möchte gerne Jan Josef Liefers überzeugen. Ich brauche einen herausragenden Schauspieler und Komödianten, der auch diesen tänzelnden Guttenberg-Schritt beherrscht." Guttenberg werde im Film anders heißen, "damit wir das Persönlichkeitsrecht respektieren und die künstlerische Freiheit nutzen können".

Der einstige Verteidigungsminister sei ihm "per se erst einmal sehr sympathisch". Hoffmann hat Guttenberg nach eigenen Angaben noch nicht persönlich über das Projekt informiert, ist aber überzeugt, dass der Politiker "den Film mögen wird".

Wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit war Guttenberg Anfang März von seinen politischen Ämtern in Deutschland zurückgetreten und mit seiner Familie in die USA gezogen. Dort arbeitet der 39-Jährige nun in einem Politikinstitut, dem in Washington ansässigen Forschungszentrum Center for Strategic and International Studies (CSIS).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: