PEN-Prosteste:Gleicher als gleich?

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Über hundert Schriftsteller wollen "Charlie Hebdo" nicht ehren - sie fragen nach der Machtposition des Satirikers in der Gesellschaft. Das ist ein überzeugendes Argument.

Von Christopher Schmidt

Gewiss, Satire darf alles - kein Satz ist nach dem Anschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo, bei dem islamistische Fanatiker zwölf Menschen erschossen, so häufig zitiert worden wie dieser aus der Feder von Kurt Tucholsky. Die halbe Welt bekundete damals ihre Verbundenheit mit den Opfern durch den Slogan "Je suis Charlie". Erst als einige sich dem nicht anschließen wollten, brach eine Debatte darüber los, was diese Solidaritätsadresse umfasst: Ist es das Bekenntnis zu Meinungs- und Pressefreiheit als einem nicht verhandelbaren Grundwert der freien Welt, gepaart mit dem Widerstand gegen religiösen Fundamentalismus? Oder ist es auch die Zustimmung zu den in Charlie Hebdo abgedruckten Mohammed-Karikaturen, welche ebenso die religiösen Gefühle jener Muslime verletzen, die gleichermaßen fassungslos waren über die im Namen ihres Glaubens ausgeübte Gewalt?

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