Oscar-Nominierungen:"La La Land" ist Oscar-Favorit

Lesezeit: 4 min

  • Der Musical-Film "La La Land" hat die bisherige Rekordzahl von 14 Nominierungen für den Oscar eingestellt. Der Film ist mit weitem Abstand Favorit der diesjährigen Oscar-Verleihung am 26. Februar.
  • Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden mehr Filmen mit schwarzen Darstellern und schwarzen Regisseuren Siegchancen für einen Academy Award gewährt.
  • Zum ersten Mal seit 2010 ist ein deutscher Film im Oscar-Rennen: Maren Ades "Toni Erdmann" wurde in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert.

Mit sensationellen 14 Nominierungen geht das Musical "La La Land" als großer Favorit ins Oscar-Rennen. So viele Nominierungen hatten bislang nur das Drama "Titanic" aus dem Jahr 1997 und der Klassiker "Alles über Eva" aus dem Jahr 1950 bekommen.

Auch der deutsche Beitrag "Toni Erdmann" von Maren Ade hat Ende Februar Chancen auf die höchste Auszeichnung Hollywoods. Wie die Oscar-Akademie am Dienstag bekannt gab, ist der Film in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert.

In der Königsdisziplin "Bester Film" konkurriert " La La Land" in diesem Jahr gegen "Moonlight", " Arrival", " Manchester by the Sea", "Hell or High Water", "Lion", "Fences", "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" und "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung".

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Oscar-Nominierung
:"Toni Erdmann" für Oscar nominiert

Der Film von Regisseurin Maren Ade hat Chancen auf die erste Auszeichnung für einen deutschsprachigen Film seit zehn Jahren.

Die meisten Nominierungen nach "La La Land" erhielten "Moonlight" und "Arrival" mit jeweils acht Nennungen.

Die Academy of motion picture arts and sciences, die die Oscars vergibt, war in den vergangenen Jahren dafür kritisiert worden, mit den nominierten Filmen nicht die Vielfalt der amerikanischen Gesellschaft abzubilden und etwa schwarze Darsteller nicht ausreichend zu berücksichtigen.

Höherer Anteil schwarzer Schauspieler

Mit den diesjährigen Nominierungen hat sich das spürbar geändert. Die als "Bester Film" nominierten Dramen "Fences", "Hidden Figures" und "Moonlight" haben jeweils scharze Schauspieler in den Hauptrollen. Bei "Fences" und "Moonlight" führten zudem schwarze Filmemacher die Regie.

Für die größte Überraschung bei den Nominierungen sorgte die starke Unterstützung für Mel Gibson, der lange Zeit in Hollywood mehr oder weniger ignoriert worden war. Nicht nur wurde sein Drama "Hacksaw Ridge" über den Zweiten Weltkrieg als bester Film nominiert. Gibson erhielt auch unerwartet eine Nominierung als bester Regisseur.

Casey Affleck und Ryan Gosling zählen zu den diesjährigen Nominierten für einen Oscar in der Kategorie bester Schauspieler. Während Affleck für seine Darstellung eines traumatisierten Hausmeisters in "Manchester by the Sea" nominiert wurde, bekam Gosling eine Nominierung für "La La Land". In dem nostalgischen Werk spielt er neben Emma Stone zwei Träumer im heutigen Los Angeles, einem Jazzpianisten und einer jungen Schauspielerin. Der Film hatte bei den Golden Globes Anfang Januar mit sieben Preisen einen Rekord aufgestellt.

Isabelle Huppert als beste Schauspielerin nominiert

Affleck und Gosling treten gegen Andrew Garfield ("Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"), Viggo Mortensen ("Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück") und Denzel Washington ("Fences") an.

Als beste Schauspielerin sind neben Emma Stone Isabelle Huppert ("Elle"), Ruth Negga ("Loving"), Natalie Portman ("Jackie"), und Meryl Streep ("Florence Foster Jenkins") nominiert.

Die Filme mit den meisten Gewinnchancen bei den Oscars 2017 im Überblick:

14 Nominierungen - "La La Land"

8 Nominierungen - "Moonlight", "Arrival"

6 Nominierungen - "Lion", "Manchester by the Sea", "Hacksaw Ridge"

4 Nominierungen - "Fences", "Hell or High Water"

3 Nominierungen - "Hidden Figures", "Jackie"

Die Nominierungen lauten:

Bester Film: " La La Land" - "Moonlight" - " Arrival" - " Manchester by the Sea" - "Hell or High Water" - "Lion" - "Fences" - "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" -"Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"

Beste Regie: Damien Chazelle ("La La Land") - Barry Jenkins ("Moonlight") - Dennis Villeneuve ("Arrival") - Kenneth Lonergan ("Manchester by the Sea") - Mel Gibson ("Hacksaw Ridge")

Bester Hauptdarsteller: Ryan Gosling ("La La Land") - Casey Affleck ("Manchester by the Sea") - Denzel Washington ("Fences") - Andrew Garfield ("Hacksaw Ridge") - Viggo Mortensen ("Captain Fantastic")

Beste Hauptdarstellerin: Natalie Portman ("Jackie") - Emma Stone ("La La Land") - Isabelle Huppert ("Elle") - Meryl Streep ("Florence Foster Jenkins") - Ruth Negga ("Loving")

Bester Nebendarsteller: Mahershala Ali ("Moonlight") - Jeff Bridges ("Hell or High Water") - Lucas Hedges ("Manchester by the Sea") - Dev Patel ("Lion") - Michael Shannon ("Nocturnal Animals")

Beste Nebendarstellerin: Viola Davis ("Fences") - Michelle Williams ("Manchester by the Sea") - Octavia Spencer ("Hidden Figures") - Nicole Kidman ("Lion").

Bestes Originaldrehbuch: Damien Chazelle ("La La Land") - Taylor Sheridan ("Hell or High Water") - Kenneth Lonergan ("Manchester by the Sea") - Jorgos Lanthimos und Efthymis Filippou ("The Lobster") - Mike Mills ("20th Century Women")

Bestes adaptiertes Drehbuch: Barry Jenkins ("Moonlight") - Eric Heisserer ("Arrival") - Luke Davies ("Lion") - August Wilson ("Fences") - Allison Schroeder und Theodore Melfi ("Hidden Figures" )

Bester Schnitt: Tom Cross ("La La Land") - Nat Sanders und Joi Mc Millon ("Moonlight") - John Gilbert ("Hacksaw Ridge") - Joe Walker ("Arrival") - Jake Roberts ("Hell or High Water")

Beste Kamera: James Laxton ("Moonlight") - Linus Sandgren ("La La Land") - Bradford Young ("Arrival") - Rodrigo Prieto ("Silence") - Greg Fraser ("Lion")

Bester Animationsfilm: "Zootopia" - "Kubo and the Two Strings" - "Moana"- "The Red Turtel" - "Mein Leben als Zucchini"

Bester Dokumentarfilm: "O.J.: Made in America" - "13th" - "I am not your negro" - "Fire at Sea" - "Life Animate"

Nicht englischsprachiger Film: "Toni Erdmann" - "The Salesman" - "Land of Mine" - "A Man called Ove" - "Tanna"

Bester animierter Kurzfilm: "Piper" - "Pearl" - "Borrowed Time" - "Pear Cider and Cigarettes" - "Blind Vashya"

Bester Dokumentar-Kurzfilm: "The White Helmets" - "Exremis" - "Watani: My Homeland" - "4.1 Miles" - "Joe's Violin"

Bester Life Action Kurzfilm: "Timecode" - "Sing (Mindenki)" - "Silent Nights"- "Ennemis Interieurs" - "La Femme et le TGV"

Bestes Make-up und beste Frisuren: Joel Harlow und Richard Alonzo ("Star Trek Beyond") - Alessandro Bertolazzi, Giorgio Gregorini, Christopher Nelson ("Suicide Squad") - Eva von Bahr, Love Larson ("A Man Called Ove")

Beste Filmmusik: Justin Hurwitz ("La La Land") - Nicholas Britell ("Moonlight") - Dustin O'Halloran und Hauschka ("Lion") - Mica Levi ("Jackie") - Thomas Newman ("Passengers")

Bester Filmsong: "How Far I'll Go" ("Vaiana") - "City of Stars" ("La La Land") - "Audition" ("La La Land") - "Can't stop the feeling" ("Trolls") - "The Empty Chair" ("Jim: The James Foley Story")

Bester Ton: Andy Nelson, Ai-Ling Lee, Steve A. Morrow ("La La Land") - Kevin O'Connell, Andy Wright, Robert Mackenzie, Peter Grace ("Hacksaw Ridge") - David Parker, Christopher Scarabosio, Stuart Wilson ("Rogue One: A Star Wars Story") - Bernard Gariépy Strobl, Claude La Haye ("Arrival") - Greg P. Russell, Gary Summers, Jeffrey J. Haboush, Mac Ruth ("13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi")

Bester Tonschnitt: Ai-Ling Lee, Mildred Iatrou Morgan ("La La Land") - Robert Mackenzie, Andy Wright ("Hacksaw Ridge") - Sylvain Bellemare ("Arrival") - Alan Robert Murray, Bub Asman ("Sully") - Wylie Stateman, Renée Tondelli ("Deepwater Horizon")

Beste visuelle Effekte: Roberto Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones, Dan Lemmon ("Das Dschungelbuch"), John Knoll, Mohen Leo, Hal Hickel, Neil Corbould ("Rogue One: A Star Wars Story") - Stephane Ceretti, Richard Bluff, Vincent Cirelli, Paul Corbould ("Doctor Strange") - Craig Hammack, Jason Snell, Jason Billington, Burt Dalton ("Deepwater Horizon") - Steve Emerson, Oliver Jones, Brian McLean, Brad Schiff ("Kubo and the Two Strings")

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