Oper:Männermeistersinger

Oper: Von der Musik beflügelt: Das Janáček-Ensemble der Nürnberger Staatstheaters unter der Regie von Calixto Bieito.

Von der Musik beflügelt: Das Janáček-Ensemble der Nürnberger Staatstheaters unter der Regie von Calixto Bieito.

(Foto: Ludwig Olah)

Ein grausiges Hardcorestück voll brutaler Anarchie: Leoš Janáčeks "Aus einem Totenhaus" auf der Nürnberger Opernbühne.

Von Reinhard Brembeck

Diese Musik ist pure Natur. Herb und scharfzackig stürmt sie dahin, manchmal Geborgenheit vorgaukelnd, meist aber rücksichtslos vital. Marcus Bosch und seine Nürnberger Staatsphilharmoniker stürzen sich hemmungslos ins Vorspiel zu Leoš Janáčeks letzter, eigentümlichster und stärkster Oper. "Aus einem Totenhaus" erzählt in Anlehnung an Fjodor Dostojewskis gleichnamigen autobiografischen Roman von einem zaristischen Gefangenenlager in Sibirien. Es sind in Nürnberg also nur Männer auf der Bühne, siebzehn Solisten plus Chor, sie alle spielen Mörder und erzählen gelegentlich von ihren Morden. Es herrscht eine sadistisch brutale Anarchie, die vom Kommandanten manchmal gebändigt, meist aber angepeitscht wird.

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