Schon locker eine Stunde vor Beginn herrscht Volksfeststimmung. Steckerlfisch wird gegrillt, Bierbänke sind aufgestellt, der Kai ist voll. Zum vierten Mal verlässt das Theater Regensburg seine eigenen Spielstätten und geht an Orte, die einen kaum an Oper denken lassen. In der Vergangenheit war das die Walhalla oder etwa das alte, inzwischen nicht mehr existente Jahnstadion. Großartige Bürgerfeste mit Hochkultur waren das, die bewiesen, wie sehr die Regensburger ihr Theater lieben und mit wie viel Geschick das Theater diese Liebe erwidert.
Oper:Es kommt ein Geisterschiff geladen
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Wie eine ägyptische Totenbarke aus Peter Jacksons "Herr der Ringe": Das Schiff des Holländers schwebt vorbei auf dem Weg in die ewige Verdammnis...
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...und die Zuschauer packt ein wohliger Schauer, nicht nur wegen der kühlen Brise im Regensburger Hafen.
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Der Getreidespeicher wird zur Überkulisse - und zur Projektionsfläche für die digitalen Lichtanimationen von Andreas Hauslaib.
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Kornspeicher, Überseecontainer und Verladekräne stehen aber auch als Projektionsfläche der Handlung: für den Handel, bei Wagner für den zutiefst unmoralischen.
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Ein großer, romantischer Abend: Aile Asszonyi (im weißen Kleid) singt die Senta, Tochter des nach Reichtum gierenden Daland.
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Die musikalische und technische Koordination zwischen Orchester, Bühne und den Zuschauern, auf der anderen Seite des Hafenbeckens, ist eine Meisterleisung.
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Allen Beteiligten stand nur ein Probentag zur Verfügung. Die Aufführung verlief ob dieser Vorzeichen technisch wie musikalisch auf erstaunlich hohem Niveau.
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Nach Oberammergau wieder ein "Fliegender Holländer" an der frischen Luft: Das Theater Regensburg zeigt Richard Wagners große romantisches Werk im Bayernhafen an der Donau als semikonzertante Überwältigung
Von Egbert Tholl
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