Oliver Polak:Eiskalt

Oliver Polak: "Die deutsche Comedy ist eine Kiste, die ich gerne mal gegen die Wand werfen würde": Oliver Polak.

"Die deutsche Comedy ist eine Kiste, die ich gerne mal gegen die Wand werfen würde": Oliver Polak.

(Foto: Gerald von Foris)

Der Berliner Stand-up-Comedian und Autor im Gespräch über Harald Schmidt, versteckte Bowling-Kugeln und andere Grundprobleme des deutschen Humors.

Interview Von Jens-Christian Rabe

Verglichen mit Stand-up-Comedy in Amerika oder England ist die deutsche Stand-up-Comedy meist kaum erträglich. Obwohl sich hierzulande - angeschoben vom Privatfernsehen - in den vergangenen fünfzehn Jahren eine riesige Szene entwickelt hat, gibt es kaum Künstler, die mit der Originalität von Louis C.K. oder Sarah Silverman mithalten können. An Comedy-Stars wie ihnen verblüfft besonders die Konsequenz, mit der sie sich selbst sezieren. Allgemein mag die Würde des Menschen unantastbar sein, wenn man allerdings wirklich lustig sein will, so scheint es, muss man seine eigene hart rannehmen. Einer der wenigen, die in Deutschland verstanden haben, was das im Zweifel bedeutet, ist der aus Papenburg stammende und in Berlin lebende 39-jährige Comedian Oliver Polak, dem mit den stark autobiografischen Büchern "Ich darf das, ich bin Jude" (2008) und "Der jüdische Patient" (2014) auch schon zwei Taschenbuch-Bestseller gelangen. In letzterem geht es sehr unterhaltsam um die Geschichte seines Zusammenbruchs und die schwere Depression, die ihn nach einer Tour aus der Bahn warf und sogar zwei Monate in die Psychiatrie führte. Höchste Zeit also, um mit ihm über das Drama des deutschen Humors zu sprechen.

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