Österreichische Literatur:Liebe und Labor

In ihrem Roman "Krötenliebe" spürt die Wiener Journalistin Julya Rabinowich dem Beziehungsgeflecht zwischen Alma Mahler, Oskar Kokoschka und dem Biologen Paul Kammerer nach.

Von Cathrin Kahlweit

Eines der bekanntesten Bücher über Alma Mahler beginnt mit einer furiosen Aufzählung: Oliver Hilmes hat in seiner Biografie "Witwe im Wahn" alle Männchen, die diese Wiener Gottesanbeterin im Laufe ihres Lebens verschlungen hatte, aufgelistet. Und wahrlich, es waren viele. Die wunderbare Autorin und Publizistin, Malerin, Dolmetscherin und Dramatikerin Julya Rabinowich hat sich nun in ihrem vierten Roman auch an die legendäre Alma Mahler gewagt. Aber es ist eine andere Alma, ein anderer Blick, ein zarter, tastender Versuch der Annäherung, der immer schärfer schaut und immer entschiedener erzählt - und zugleich zwei ihrer manischen, rasenden Verehrer ins Visier nimmt: den Epigenetiker Paul Kammerer und den Maler Oskar Kokoschka. Herausgekommen ist ein packendes Vexierspiel aus Zeiten und Orten, aus Eros und Ekel.

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