Hans Traxler hat die Welt lieb, das sieht man all seinen Geschichten an. Er bedenkt niemanden mit Zorn - doch nur wenige zeigen den Irrsinn der Welt so subtil wie er.
Irgendetwas, das hat sich herumgesprochen, ist bei der biblischen Darstellung der Schöpfung schiefgelaufen. Gottes Fähigkeiten wurden entweder maßlos überzeichnet, oder es gilt, was Berufene seit langem behaupten: "SIE ist schwarz." Hans Traxler lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. Ihm, dem Künstler, geht es um Gottes Werk, und das ließ nun zumindest anfangs auch zu wünschen übrig.
Daraus ergibt sich eines der neuen "Bildergedichte", die Traxler jetzt in einem ausnehmend schön gemachten Band publiziert hat. Es heißt: "Berliner Genesis - aus der Sicht von Emma Niembsch, Feministische Frauengruppe Knesebeckstraße":
Text: Franziska Augstein/SZ vom 10.12.2010/ Alle Bilder entnommen aus Hans Traxler: Ich, Gott und die Welt. Neue Bildergedichte. Philipp Reclam jr., Stuttgart 2010. 127 S., 20 Euro.