Gerade erklären einem die Jahresrückblicke und Bestenlisten ja wieder, was 2017 so los war im Pop und der Welt. Dabei muss, wer wirklich wissen will, wie das Jahr klang, nur ein einziges Album hören: "No_One Ever Really Dies" (Sony Music) von N.E.R.D. - das Album des Jahres. Nein, nicht das Beste. Aber eben das Album. Pharrell Williams und seine alte Crew haben mit vielen Gästen elf Songs aufgenommen. Und dann an jeden Song nochmal drei neue gezimmert. Bis auch wirklich alles und jeder, der in diesem Jahr wichtig war, in dieser Platte steckte. Freak-Rock und Federleicht-R'n'B. Synthie-Soul mit Ed Sheeran, ein Trap-Wetthecheln mit Future. "Don't Don't Do It!" fliegt vom Funk zum Ska und wieder zurück, dazu gibt es eine Ortsliste, wo überall Polizeigewalt gegen Schwarze stattfand, bevor Kendrick Lamar noch einmal durchs weite Themenfeld rassistischer Diskriminierung flitzen darf. "Happy" mit Haltung. Und blanker, großartiger Irrsinn. Pop in seiner totalen, hirnschmelzenden, alles überfordernden Gleichzeitigkeit. Niemand stirbt jemals wirklich. Und nichts ist jemals vorbei.