Neue CD von Rihanna:Nicht weit genug

Die große Popmusik erzählt uns, wie wir begehren sollen - und R'n'B-Superstar Rihanna tut, was sie tun muss.

Jens-Christian Rabe

Leider ist ja auch die kommerziellste Popmusik vergiftet mit falschem Lob. Der sehr erfolgreichen und noch ziemlich jungen Pop- und R'n'B-Sängerin Rihanna, die mit "Rated R" (Islan Def Jam/Universal) nun ihr viertes Album vorlegt, wird derzeit gerne nachgesagt, sie sei nun erwachsen. Die dramatische Trennung von ihrem Ex-Freund, dem R'n'B-Sänger Chris Brown, hätte dem vormals makellosen Superstar zudem eine dunkle Seite verschafft, also Tiefe, Fallhöhe.

Neue CD von Rihanna: Die bisher makellose Rihanna zeigt uns nun ihre dunkle Seite? Unsinn.

Die bisher makellose Rihanna zeigt uns nun ihre dunkle Seite? Unsinn.

(Foto: Foto: Def Jam)

Das ist natürlich totaler Unsinn. Wir sind deshalb sehr dankbar für die deutschen Präliminarien ihrer Plattenfirma Universal. Dort steht: "Mit ihrer Schönheit, ihrem Modegespür und ihrem Geschäftssinn, die ihresgleichen suchen, wird das Mädchen von der Insel, die zum internationalen Superstar avanciert ist, die Welt noch viele Jahre rocken."

Ja, bitte! Schönheit, Mode, Geschäft, Rock. Also genau wie auch das wirklich großartige Kino eigentlich nicht davon lebt, unsere Triebe und unsere Begehren zu befriedigen, sondern uns erstmal erzählt, was wir begehren sollen - genau so hält es auch diese große Popmusik. Vorwerfen könnte man Rihanna allenfalls, dass sie dabei noch lange nicht weit genug geht.

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