Nachruf:Die Macht der Striche

Der Maler A. R. Penck hat östlich und westlich des Eisernen Vorhangs zwei extrem unterschiedliche Leben geführt. Im Osten war er verboten, im Westen war er ein Star. Jetzt ist er gestorben.

Von Gottfried Knapp

Wie gegensätzlich der Kunstgeschmack östlich und westlich des Eisernen Vorhangs während des Kalten Krieges war, lässt sich an keiner Künstlerfigur dramatischer darstellen als an dem Maler, Bildhauer, Lyriker und Jazzmusiker A. R. Penck, der als Ralf Winkler am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren worden ist und unter diesem Namen schon als Vierzehnjähriger in seiner Heimatstadt Mal- und Zeichenunterricht bekommen hat. Der offensichtliche Wunsch, sich bildnerisch zu betätigen, sollte dem jungen Mann im frisch gegründeten Arbeiter-und Bauernstaat DDR nur Kummer bereiten.

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