Nachruf:Die Einflussreiche

Am Dienstag ist die Pianistin Gerri Allen in Philadelphia gestorben. Sie prägte den Jazz mit ihrem besonderen Rhythmusgefühl.

Von Andrian Kreye

Am vergangenen Dienstag ist die Pianistin Gerri Allen in Philadelphia an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Allen war eine der einflussreichsten Jazzmusikerinnen der letzten zwei Jahrzehnte. Aufgewachsen in Detroit, zog sie nach ihrem Musikstudium nach New York. Dort etablierte sie sich bald mit einem Stil, der die Öffnung des Jazz zu immer neuen Einflüssen vorantrieb. Als Mitglied des M-Base Collective des Saxofonisten Steve Coleman integrierte sie Funk und Rock. Ihr eigenes Trio mit dem Bassisten Dave Holland und dem Schlagzeuger Paul Motian wurzelte im kantigen Rhythmusgefühl von Musikern wie Thelonious Monk und Eric Dolphy.

Über die Jahre nahm sie über zwanzig Alben unter eigenem Namen auf. 1996 holte sie Ornette Coleman für die Aufnahmen seines Albums "Sound Museum" ins Studio. Neben ihrer Arbeit als Musikerin war sie Professorin mit Lehraufträgen an der University of Michigan und der University of Pittsburgh. Sie wurd 60 Jahre alt.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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