Nachruf:Der ewige Häuptling

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Der Franzose Pierre Brice sah viel zu gut aus, um nicht als Schauspieler entdeckt zu werden. Als Winnetou wurde er in Deutschland zum Idol - und zum Berufsindianer aufs Lebenszeit. Eine Würdigung.

Von Christine Dössel

Schon einmal ist Winnetou gestorben, im dritten Teil der legendären Filmreihe seines Namens, und schon damals war sein Tod unerträglich. Auf Youtube kann man sich die Sterbeszene ansehen, sie hat noch immer den Effekt wie beim kindlichen Erstsehen, als man davon zu Tränen gerührt und bis ins Mark erschüttert war. Herzzerreißend, wie der Häuptling der Apachen sterbend daliegt, in all seiner Schönheit gebettet auf einen Felsvorsprung, seine Leute auf dem Plateau versammelt, ihm treu zur Seite: good Old Shatterhand. Selbst der Rappe Iltschi reitet zum letzten Gruß noch einmal heran. In der Ferne das Glockengeläut von Santa Fe. Trauriger, ungerechter war kaum je ein Tod. Unterlegt ist das alles mit Martin Böttchers erhebender Seelenpräriemusik, der berühmten Winnetou-Melodie mit der Mundharmonika und den vielen schwelgenden Streichern, die den Sterbenden auf seinem Weg zu Manitu begleiten.

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