Nach Vorwürfen:Led Zeppelin gewinnt Plagiatsprozess um "Stairway to Heaven"

Jimmy Page, Robert Plant

Jimmy Page und Robert Plant haben vor Gericht gewonnen.

(Foto: AP)
  • Robert Plant und Jimmy Page von Led Zeppelin wurden vom Vorwurf freigesprochen, "Stairway to Heaven" sei ein Plagiat.
  • Die US-Rockband Spirit hatte Led Zeppelin vorgeworfen, die Sequenz aus ihrem Song "Taurus" abgekupfert zu haben.

Der Rock-Klassiker "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin ist kein Plagiat - zu diesem Schluss ist eine Jury in Los Angeles gelangt. Robert Plant und Jimmy Page, Sänger und Leadgitarrist der legendären Band und Komponisten des Songs von 1970, wurden freigesprochen. Sie waren im Gericht anwesend und nahmen das Urteil äußerlich ungerührt zur Kenntnis. Konkret ging es in dem spektakulären Prozess um die melancholische Gitarrensequenz zu Beginn des achtminütigen Stückes. Die US-Rockband Spirit hatte Led Zeppelin vorgeworfen, die Sequenz aus ihrem Song "Taurus" abgekupfert zu haben.

Keine "wesentlichen Ähnlichkeiten"

Für ihre Entscheidung über den 1971 veröffentlichten Hit benötigten die Geschworenen weniger als einen Tag und offenbar keine langen Diskussionen. Led Zeppelin habe zwar Zugang zu "Taurus" gehabt, den Song also gekannt. Die Jury gelangte jedoch zu dem Schluss, dass sich die beiden Songs nicht "wesentlich ähneln".

Mit dem Sieg behalten Plant und Page recht, die ausgesagt hatten, den Song allein geschrieben zu haben. Die musikalischen Elemente, die auch bei "Taurus" auftauchen, seien in westlicher Musik seit Jahrhunderten übliche Bausteine.

Led Zeppelin war Ende der sechziger Jahre als Vorgruppe von Spirit in den USA aufgetreten. Der verstorbene Spirit-Gitarrist Randy Wolfe alias Randy California, der "Taurus" komponiert hatte, hatte selbst nie eine Plagiatsklage eingereicht. Kurz vor seinem Tod 1997 sagte er allerdings in einem Interview, er fühle sich von Led Zeppelin "abgezockt". Die Band habe Millionen Dollar mit dem Song verdient, sich jedoch niemals bedankt. Vor zwei Jahren reichte dann sein Treuhänder Michael Skidmore Klage ein.

Keine Aufnahmen zugelassen

Weil bis 1976 nur Noten von Stücken urheberrechtlich geschützt waren und nicht Originalaufnahmen, ließ Richter Gary Klausner im Prozess keine Aufnahmen zu. Musikwissenschaftler spielten den Geschworenen die Stücke vom Blatt ab, zu hören bekam die Jury "Stairway to Heaven" und "Taurus" im Original aber nicht. Skidmore hatte erreichen wollen, dass Wolfe im Songwriting von "Stairway to Heaven" genannt wird, um in Zukunft mit an den Lizenzgebühren zu verdienen. Die mit dem Song verdienten Millionen bleiben mit der Entscheidung weiter in den Händen von Led Zeppelin. Gegen die Band hatte es schon früher Plagiatsvorwürfe gegeben, unter anderem beim Hit "Whole Lotta Love". Es kam jeweils zu außergerichtlichen Einigungen.

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