Nach Tempo-Besteigung:Helikopter-Unglück am Berg der Berge

Bei einem Hubschrauber-Absturz am Mount Everest sind unmittelbar vor den Jubiläumsfeierlichkeiten der Erstbesteigung mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere wurden schwer verletzt. Unter Ihnen auch eine Deutsche.

bgr

Anlässlich des 50. Jahrestages der Erstbesteigung halten sich mehrere hundert Bergsteiger und Begleiter am höchsten Gipfel der Welt auf.

Nach Tempo-Besteigung: Helfer suchen in den Trümmern des Hubschraubers nach Überlebenden

Helfer suchen in den Trümmern des Hubschraubers nach Überlebenden

(Foto: AP)

Nach dem Hubschrauber-Unglück forderten mehrere prominente Bergsteiger in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu eine Ruhepause für den Berg.

Erstbesteiger Edmund Hillary sagte, er habe der nepalesischen Regierung vorgeschlagen, ein mehrjähriges Expeditionsmoratorium zu verhängen.

Ganz so weit wollten andere Bergsteiger nicht gehen. Der Südtiroler Reinhold Messner sprach sich dafür aus, pro Saison nur noch eine Expedition für jede der zwölf Routen zum Gipfel zuzulassen. "Alle von uns, die sich diesen Bergen nähern, haben die Verantwortung, die örtliche Kultur zu bewahren", sagte Messner. Die 64-jährige Japanerin Junko Tabei befürwortet zwei bis drei Klettertouren je Saison.

Andere Bergsteiger wandten sich jedoch gegen solche Restriktionen. "Der Everest ist ein wunderschöner Berg", sagte der Brite Alan Hinkes. "Immer mehr Menschen sollte dieses Erlebnis ermöglicht werden. Unterstützt wird dies von den Sherpas, die mit der Begleitung der Everest-Besucher ihren Lebensunterhalt verdienen. In der Region seien mehrere tausend Menschen davon abhängig, sagte Sherpa Ang Phurba. "Wenn sie nicht mehr kommen, werden diese Leute und ihre Familien Hunger leiden."

Das tödliche Unglück wenige Stunden vor den Feierlichkeiten in Nepal überschattet die Feiern zum 50. Jahrestag der Mount-Everest-Erstbesteigung, die am Donnerstag ihren Höhepunkt erreichen sollten. Am 29. Mai 1953 hatten der heute 83 Jahre alte Hillary aus Neuseeland und Sherpa Tenzing Norgay den 8.846 Meter hohen Berg bestiegen.

Bei dem Hubschrauber-Absturz waren mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere wurden schwer verletzt, als der Helikopter beim Landeanflug auf das nepalesische Basislager in rund 5300 Meter Höhe abstürzte. Unter ihnen sei auch eine Deutsche, berichtete der Rundfunk in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.

Der Hubschrauber sollte den Sherpa Lakpa Gelu vom Basislager abholen, der am Montag den höchsten Gipfel der Welt in nur 10 Stunden und 56 Minuten erreicht und damit einen Temporekord aufgestellt hatte. Es war eine russische Maschine des Typs MI-17.

(sueddeutsche.de /dpa / AP)

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