David Hasselhoff im Spagat. David Hasselhoff mit braun gelockten Extensions im Nacken. David Hasselhoff auf einem Tyrannosaurus durch steinzeitliche Prärie reitend. Der Hoff ist zurück. Er singt, tanzt und springt durch ein Musikvideo, das seit Donnerstagabend im Internet kursiert.
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von Youtube angereichert
Drei Jahre ist es her, dass David Hasselhoff sein letztes Studioalbum veröffentlichte, zwei Jahre liegt seine letzte Auszeichnung zurück (Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller für Piranha 2) - nun macht der 62-Jährige vor, wie Zeitreisen wirklich geht.
In dem Video "True Survivor", Musik dazu im Achtzigerjahre-Stechschritt-Beat mit Synthesizer-Fanfaren und asiatisch angehauchten Computerspiel-Dreiklängen, gibt Hasselhoff alles für seine Fans. Den alternden Körper in Röhrenjeans und Satin-Blouson gepresst, ein wenig Goldglanz auf der Haut - schon fühlen wir uns zurückversetzt in seine Zeit, die Zeit des "Hoff". Als Hoff noch für Hoffnung stand.
Hasselhoffs Alter Ego kämpft gegen Hitler
Doch die Dramaturgie des Musikvideos ist keine schlichte Nostalgie-Nummer. Der Inhalt erzählt eine Geschichte. Der Hoff muss Abenteuer bestehen, beziehungsweise muss das sein Alter Ego, ein junger Kung-Fu-Held, dessen Endgegner dramatisch auf die Liedzeile "A Shadow from the Past" eingeführt wird: Hitler mit grimmiger Miene. Seine Zeitreise führt den Helden in einen Aufmarsch von Gasmasken-Nazis, die er mit Kung-Fu-Kicks umnietet. Es leben die Achtziger, als ein Sieg über das Böse noch möglich schien.
Die Zeile "We need some Action" befriedigt das Musikvideo allemal: Hubschrauber-Stunts, Explosionen, Laserstrahlen, Flammenwerfer - es fehlt eigentlich nichts, was in einen Trash-Actionfilm gehört.
Schließlich hat der Hoff dieses Video nicht um seinetwillen gedreht. Er wollte damit nicht Aufmerksamkeit auf sich selbst lenken, sondern auf den Film "Kung Fury" des schwedischen Filmemachers David Sandberg. Der hat mittels Kickstarter-Kampagne Geld gesammelt für seine Idee, einen Trash-Film im Stil der Achtzigerjahre zu drehen. Sandberg übernimmt selbst Regie und Hauptrolle.
Dass er Hasselhoff für den Musik-Video-Trailer gewinnen konnte, macht ihm nun Hoffnung, dass es der Film tatsächlich eines Tages bis ins Kino schaffen könnte. Dafür steht der Hoff. Eine halbstündige Version von "Kung Fury" wird ab Ende Mai auf YouTube zu sehen sein.