Musiktheater:Die fahle Maske des Erschreckens

Lesezeit: 3 min

Marc Minkowski und Achim Freyer treiben Beethovens "Fidelio" bei den Wiener Festwochen jede Sentimentalität aus. Sie lesen das Stück als Kampfansage an alle Despoten dieser Welt.

Von Reinhard J. Brembeck

Von Anfang an entfacht Dirigent Marc Minkowski mit seinen Musiciens du Louvre einen Furor, der Ludwig van Beethoven als bedingungslosen Anhänger der Französischen Revolution ausgibt. Bei Minkowski ist jeder Ton in Beethovens einziger Oper "Fidelio" ein Aufschrei gegen Intoleranz und Unterdrückung, jede Melodie ist stolzes Bekenntnis zu einer Aufklärung, die den Despoten und Autokraten einen unerbittlichen Kampf ansagt. Für Sentimentalitäten ist in dieser leidenschaftlich rasanten Deutung, die nun bei den Wiener Festwochen Premiere hatte, kein Platz - nicht einmal ein Arturo Toscanini wählte solch rasante Tempi.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: