Musikpreis:Umstrittene Deutschrocker Frei.Wild gewinnen Echo

The band Frei Wild receives the award for the most successful 'National Alternative' artist during the 2016 Echo Music Award ceremony in Berlin

Die südtiroler Band Frei.Wild nimmt den Echo entgegen.

(Foto: REUTERS)
  • "Weihnachten" von Helene Fischer ist Album des Jahres.
  • Als beste nationale Künstler in der Kategorie Rock/Pop wurden am Donnerstagabend Sarah Connor ("Muttersprache") und Andreas Bourani ("Hey") geehrt.
  • Die umstrittene Deutschrock-Band Frei.Wild ("Opposition") gewann den Echo in der Sparte Rock/Alternative National.

Der 31-jährige Schlagerstar Helene Fischer räumte bei der 25. Echo-Gala in Berlin gleich vier Preise ab. Mit "Weihnachten" siegte sie beim Album des Jahres, einer der Königsdisziplinen des Deutschen Musikpreises, und setzte sich dabei unter anderem gegen Adele und Sarah Connor durch. Helene Fischer siegte auch in der Kategorie Crossover und nahm weitere Preise in den Kategorien Live-Act National und Musik-DVD/Blu-Ray entgegen. Als beste nationale Künstler in der Kategorie Rock/Pop wurden am Donnerstagabend Sarah Connor ("Muttersprache") und Andreas Bourani ("Hey") geehrt.

Die umstrittene Deutschrock-Band Frei.Wild ("Opposition") gewann den Echo in der Sparte Rock/Alternative National. Ihr wird eine Nähe zur rechten Szene nachgesagt. Die Band war 2013 beim Echo noch von der Nominiertenliste gestrichen worden, nachdem andere Gruppen wie Kraftklub mit einem Boykott gedroht hatten. Frei.Wild erklärten bei der Preisverleihung, sie wollten den Echo in der Öffentlichkeit als Symbol für Widerstand gegen Ausgrenzung präsentieren.

Gewohnt schlagfertig begrüßte Gala-Moderatorin Barbara Schöneberger am Donnerstagabend in Berlin die Größen der deutschsprachigen Musikszene - internationale Prominenz war eher spärlich vertreten. Im Saal saßen unter anderem Udo Lindenberg, Namika, Tim Bendzko, Anna Loos und ihre Band Silly sowie Amy Macdonald. Schöneberger hatte sich kurz vor der Gala die Bänder im Fuß angerissen, trat aber zunächst dennoch in High Heels auf - später kam sie dann allerdings auch mal ohne Schuhe auf die Bühne.

Enttäuschung bei Sido, Pur beste nationale Band

Der Rapper Sido, der für vier Echos nominiert war, ging leer aus und war sichtlich enttäuscht. Gleich drei Echos gingen an Joris ("Herz über Kopf"): Er siegte als Newcomer National und erhielt zudem den Kritikerpreis und den Radio-Echo. Die Band Pur - von einem Konzert in Bremen zugeschaltet - erhielt den Echo als beste nationale Band in der Kategorie Rock/Pop. Sie setzten sich gegen The BossHoss ("Dos Bros"), Revolverheld ("MTV Unplugged in drei Akten"), Silbermond ("Leichtes Gepäck") und Unheilig ("MTV Unplugged "Unter Dampf - Ohne Strom"") durch.

In der Schlager-Sparte gewann Vanessa Mai (Wolkenfrei). Sieger in der Kategorie Volkstümliche Musik wurde die Band Santiano. Bester Künstler Hip-Hop/Urban National wurde Kollegah.

Per Video bedankte sich der belgische DJ Lost Frequencies, der die begehrte Trophäe für den Hit des Jahres abräumte. Der Musiker wurde für seinen Song "Are You with Me" ausgezeichnet. Leer gingen in dieser Kategorie unter anderem Adele ("Hello") und Sido ("Astronaut") aus.

Puhdys für Lebenswerk geehrt

Aus den Händen von Peter Maffay nahmen die Altrocker von den Puhdys den Ehren-Echo für ihr Lebenswerk entgegen. "Vielen Dank für die Anteilnahme", meinte Dieter "Maschine" Birr selbstironisch in seiner Dankesrede. Schlagerstar Roland Kaiser wurde für sein soziales Engagement geehrt. Es sei ein Preis auch für alle ehrenamtlich Tätigen, sagte er.

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