Musik:Konzeptkunst

Wien Modern Wien Konzerthaus 04 11 2013 Beat FURRER Komponist

Beat Furrer wurde 1954 in Schaffhausen geboren. Er lebt heute in Wien. Sein Œuvre reicht von Stücken für Soloinstrumente über Kammermusik, Vokal- und Orchesterwerke bis hin zum Musiktheater.

(Foto: imago)

Der österreichische Komponist Beat Furrer, der immer wieder neue Gattungen durchspielt und Kompositionsansätze wagt, erhält den diesjährigen Ernst- von-Siemens-Musikpreis.

Von Harald Eggebrecht

"Das Komponieren würde mich nicht mehr interessieren, wenn ich das Gefühl hätte, ich würde ein schon erprobtes Konzept reproduzieren und nicht einen Schritt weiter gehen. Sicherlich hängen einige Stücke sehr deutlich zusammen, indem die gleichen Gedanken fortgeführt werden, doch erscheinen sie stets in einem ganz neuen Licht."

So charakterisiert Beat Furrer seinen Kompositionsansatz. Und so urteilt die Jury des Ernst-von-Siemens-Musikpreises, sein kompositorisches Lebenswerk erstrecke sich über alle musikalischen Gattungen und sei von geradezu suggestiver Kraft. Mit jedem neuen Werk führe er musikalische Ideen einen Schritt weiter und erkunde unbekanntes ästhetisches Terrain.

In der Assoziationskunst Musik gibt es keine Grenzen, über die ein Komponist nicht steigen könnte. Furrer bekennt: "Somit werden die Brüche eines Konzeptes fast wichtiger als das Konzept selbst, da mich diese womöglich in eine Region entführen, in die ich sonst nicht gekommen wäre." Viele seiner Stücke leben eher durch Andeutungen denn durch Ausspielen. Klangaufsplitterungen kennzeichnen diese Musik, die um innere Kontinuität zu kämpfen scheint mit zerbrechlichen Mitteln. Den Erfolg dokumentiert schon die stattliche Reihe von Auszeichnungen, zu der nun der Siemens-Musikpreis 2018 dazukommt. Furrer hat bei Roman Haubenstock-Ramati studiert, ging bei Otmar Suitner in die Kapellmeisterlehre und hat 1985 mit dem Klangforum Wien eines der besten Ensembles für zeitgenössische Musik gegründet.

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