Museum:Pause für die Glyptothek

Jasmin Brüller Ausstellung „Unter dem Dach der Athena“

Eine Büste aus Gips hat Jasmin Brüller für die Ausstellung in der Glyptothek geschaffen.

(Foto: bfs-hobi-muenchen)

Der Klenze-Bau auf dem Königsplatz wird umfassend saniert

Von Jürgen Moises

Die Zahl der Besucher ist in den vergangenen fünf Jahren stetig gestiegen. Mit dem Ergebnis, dass die Staatlichen Antikensammlungen und die Glyptothek gemessen an den Zahlen von 2017 hinter den Pinakotheken bei den städtischen Museen inzwischen an zweiter Stelle stehen. Nimmt man zusätzlich das Jahr 2010 zum Vergleich, so hat sich die Besucherzahl von rund 128 000 auf 215 000 sogar fast verdoppelt. Und das trotz eines eher "bescheidenen Etats und einer kleinen Mannschaft", wie der leitende Sammlungsdirektor Florian S. Knauß bei der Jahrespressekonferenz bemerkte.

Angesichts dieser Erfolgsgeschichte dürfte es den einen oder anderen wundern, dass die Glyptothek zum Jahreswechsel 2018/2019 schließen wird. Aber gemach, das hat einen ganz anderen, handfesten Grund. Nämlich den, dass das nach Plänen Leo von Klenzes errichtete Museum am Königsplatz voraussichtlich eineinhalb Jahre lang saniert wird. So muss etwa die Elektrik unbedingt erneuert werden, zusätzlich werden unter anderem die Eingänge und Toiletten barrierefrei gemacht. Darüber hinaus sollen auch die Fassaden des Hauses umfassend saniert werden, und zwar so, dass laut Florian S. Knauß auch vereinzelt Details rekonstruiert werden, die bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg verloren gingen. Vorbild für die geplanten Wiederherstellungen soll dabei der ursprüngliche Klenze-Bau sein.

Bis dahin erwartet die Besucher aber noch ein vielseitiges Programm, zu dem unter anderem die bereits im vergangenen Juli gestarteten "Charakterköpfe" zählen. Da sie mit bisher rund 90 000 Besuchern sehr erfolgreich lief, wird die Ausstellung bis zum 30. September verlängert. Die erste neue Sonderausstellung in diesem Jahr ist "Unter dem Dach der Athena", in der vom 14. März an in der Glyptothek zeitgenössische Porträts von Schülern der Holz- und Steinbildhauerschule in München gezeigt werden. Die Antike in einen Dialog mit aktueller Kunst zu bringen, das ist ein Konzept, das man in der Glyptothek schon seit Längerem verfolgt. Der italienische Marmor-Bildhauer Fabio Viale wird diesen Dialog vom 22. Juni an weiterführen.

Die erste Sonderausstellung in den Antikensammlungen dreht sich vom 25. April an um das Thema Sport. Unter dem Titel "Größer kein Ruhm. Kleine Bilder vom Sport" werden antike Gemmen und Münzen ausgestellt sowie eine Auswahl internationaler Briefmarken, die zeigen, wie verbreitet die antiken Sport-Motive sind. Die Ausstellung "Tod in Triest" begibt sich anlässlich seines 250. Todestages vom 6. Juni an auf die Spuren, die der Archäologe Johann Joachim Winkelmann unter anderem vermittelt über König Ludwig I. in München hinterlassen hat. Die Sonderschau "Schimmernde Krüge aus Erz" präsentiert vom 19. September an antike Bronzegefäße, bevor dann Wolfgang Skouda vom 5. Dezember an seine "Glanzlichter" zeigt: Schmuckstücke, in die antike Gemmen eingearbeitet sind. Ebenfalls neu ist die Reihe "Das besondere Objekt", die in loser Folge ausgesuchte Sammlungsobjekte in den Fokus rückt. Das erste Stück ist ein westgriechischer Tonaltar mit Relief, auf dem ein weiblicher Panther als Symbol für die Macht antiker Göttinnen einen männlichen Stier reißt.

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