Münchner Staatsoper:Das guillotinierte Stimmband

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Tenorheld Jonas Kaufmann feiert nach der Krankheitspause sein Comeback. In der Revolutionsoper "Andrea Chénier" kann er sich allerdings gegen die Sopranistin Anja Harteros noch nicht ganz behaupten.

Von Reinhard J. Brembeck

Die Guillotine klemmt. Gerade noch rauschte sie zügig auf den Hals von Jonas Kaufmann zu, schien dann aber auf halber Strecke Bedenken zu bekommen, ob sie tatsächlich die Stimmbänder des derzeit begehrtesten Tenors durchtrennen soll. Zumal da diese Stimmbänder in letzter Zeit dem Mann und seiner Fangemeinde große Sorgen gemacht haben. Ein Hämatom zwang Kaufmann zu einer monatelangen Pause. Seit ein paar Wochen singt er wieder, und jetzt auch schon den Dichter Andrea Chénier in der Premiere von Umberto Giordanos selten gegebener Revolutionsoper an der Münchner Staatsoper. Das ist eine äußerst fordernde Monsterpartie für stimmgewaltige Tenorhelden, zur Regeneration ist sie nur bedingt geeignet.

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