Münchner Kammerspiele:Beratungsnotstand in Klausurdruckkammer 55b

Tiefer Schweb

Ein Taucher bringt dem Geheimkomitee eine U-Botschaft.

(Foto: Thomas Aurin)

Christoph Marthaler verlegt in seinem Stückprojekt "Tiefer Schweb" die Lösung der Flüchtlingsproblematik in den Bodensee.

Von Christine Dössel

Was allein schon für die neue Inszenierung von Christoph Marthaler an den Münchner Kammerspielen einnimmt, ist ihr Seltenheitswert. Wann gab und gibt es schon einen Marthaler in München! Die letzte Regiearbeit des Schweizer Theaterzauberers in den Kammerspielen war 2002 Elfriede Jelineks Bergbahnkatastrophenstück "In den Alpen". Das ist ein Weilchen her. Eigentlich, so war es vom Intendanten Matthias Lilienthal geplant, hätte Marthaler in seiner Funktion als Publikumsgarant und Abonnententröster schon zu Beginn dieser Spielzeit zum Einsatz kommen sollen, mit einem Stück mit dem Arbeitstitel "Café Aleppo". Doch seine Abschiedsinszenierung an der Berliner Volksbühne ging Marthaler damals vor. Das gemeinsam mit seinen Schauspielern entwickelte Stück, mit dem er nun am Samstag das Münchner Premierenpublikum zu einem Begeisterungssturm hinriss, heißt jetzt zwar "Tiefer Schweb", handelt im weitesten Sinn aber doch von Aleppo und den Folgen: Es geht, wie zuletzt schon in "Die Wehleider" am Schauspielhaus Hamburg, um die Flüchtlingsproblematik, die Europa umtreibt.

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