"Mona Lisa":Von der Zeit geliftet

Ein Forscher hat Leonardo da Vincis Gemälde "Mona Lisa" mit einer hochauflösenden Spektralkamera analysiert: Die Dame hatte einst buschige Augenbrauen und eine Decke auf den Knien.

Leonardo da Vincis "Mona Lisa" hatte laut Angaben eines französischen Forschers ursprünglich klar sichtbare Augenbrauen und Wimpern, ein "deutlicheres Lächeln" und eine Decke auf den Knien.

Dies hätten Scans mit einer hochauflösenden Spektralkamera gezeigt, sagte der Ingenieur Pascal Cotte, der das Bild vor drei Jahren nach einer Ausstellung in San Francisco untersuchen konnte. Damals habe er Bilder mit einer Auflösung von 240 Millionen Pixel gemacht, bei denen die Kamera "das Lichtspektrum auf drei Tiefenebenen der Malschicht in 13 Schritten von UV- bis Infrarotlicht analysierte".

Dabei habe das Gemälde "24 Geheimnisse" offenbart, sagte Cotte, auch wenn einige davon schon lange in der Wissenschaft diskutiert würden. Bisher hätten aber meist eindeutige Beweise gefehlt. Bei den Wimpern und Augenbrauen seien die Pigmente möglicherweise durch das Altern des Ölbildes verblasst, sagte er.

Auf seinen Scans sei aber "die Spur der unteren Wimpern" zu erkennen. Auch die Kleidung sei gegenüber dem ursprünglichen Gemälde verändert. So sei Mona Lisas Kleid unterhalb des Halses mit weißer Spitze verziert gewesen.

Als eigene Entdeckung bezeichnet Cotte die Decke auf den Knien. Darauf weise schon die abgewinkelte Haltung des Handgelenks hin, sagte er. Scans der Pigmente hätten dies bestätigt.

Cottes Firma Lumière Technology arbeitet inzwischen an einem weiteren Da-Vinci-Gemälde, der "Dame mit Hermelin", das in Krakau ausgestellt ist. Die Ergebnisse sollen am 12. November veröffentlicht werden.

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