Auf den ersten Blick: pittoreske Zeichnungen von Bungalows und Pools, wie sie in den 50er und 60er Jahren Mode waren. Gepflegte und exklusive Anlagen. Auf den zweiten Blick bemerkt man: keine Menschen. Niemand wohnt in diesen Luxushäusern, hier spielen keine Kinder, stattdessen bestimmt eine eher unpassende Natur die Szenerie. Düstere Farben, in denen eine bedrohliche Weltuntergangsstimmung mitschwingt, der Himmel changiert zwischen Traumwelt und Thriller. Für Kürten ist das Haus ein Symbol für die Grenzlinie, die zwischen Innen und Außen verläuft, zwischen dem Ich und den Anderen, der Sicherheit und der Ausgesetztheit des Menschen, zwischen Öffentlichkeit und Privatheit.
Oder, um es mit Ambrose Bierce auszudrücken, dem US-Journalisten, Satiriker und Erfinder der modernen Horrorliteratur, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts sagte: "Die Metropole ist das Bollwerk des Provinzialismus."
Prägt nun also die Stadt den Menschen oder der Mensch die Stadt? Fünf Künstler, zwei konträre Meinungen - und eine Ausstellung, die beide Positionen stärkt und zusammenbringt: sehenswert.
Die Ausstellung "Dreams and Disappointments" in der Galerie Wagner und Partner am Strausberger Platz in Berlin läuft noch bis zum 21. Februar, weitere Infos hier.