Unnützes Google-Doodle-Wissen:Miriam Makeba - die "Mama Afrika" mit vielen Feinden

Miriam Makeba, Google, Doodle

Miriam Makeba wird mit einem Google Doodle geehrt.

(Foto: Google Doodle)

Sie kam aus armen Verhältnissen und sollte zum ersten Weltstar aus Afrika werden: Miriam Makeba, geboren in Johannesburg, wurde als Sängerin von Millionen geliebt und für ihr Engagement gegen Apartheid und Rassismus geliebt und geächtet.

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 81. Geburtstag von Miriam Makeba.

Das ist zu sehen:

Zum 81. Geburtstag der afrikanischen Sängerin Miriam Makeba ist das Google-Doodle in warmen Erdfarben gehalten. Eine Zeichnung zeigt sie stilisiert in einem traditionellen Kleid und mit einem Mikrofon in der Hand. Selbst kann sich die Sängerin nicht mehr über die Geste freuen - sie verstarb in der Nacht vom 9. zum 10. November 2008 in Castel Volturno in Italien.

Drei Dinge, die Sie wissen müssen:

  • "Empress of African Song" (Kaiserin des afrikanischen Lieds) und "Mama Afrika" waren ihre Ehrentitel: Miriam Makeba machte die Musik ihrer Heimat auf der ganzen Welt populär. Ihre Vorbilder waren neben traditionellen Einflüssen auch US-amerikanische Jazz-Stars wie Billie Holiday oder Ella Fitzgerald, ihr eigener Stil sollte ein Mix aus Jazz, Folk und Afro-Pop werden. 1956 gelang es ihr mit den "Black Manhattan Brothers", als erste Gesangsgruppe aus Südafrika in den US-Billboard-Charts zu landen. Sie gründete ihre eigenes Damentrio "Skylarks" und ging mit der "African Jazz & Variety Show" auf Tournee durch Afrika. Den Durchbruch brachte ihr die weibliche Hauptrolle im Musical "King Kong". Das Lied "Pata Pata" wurde 1967 als erstes Lied aus Afrika ein weltweiter Hit. Es folgten bis ins hohe Alter zahlreiche Alben und unzählige Konzerte.
  • Dass Makeba ein Weltstar wurde, war alles andere als vorgezeichnet. Ihre Mutter verdiente sich zu Zeiten der Apartheid noch unter anderem als Küchenhilfe bei Weißen ihr Geld. Ihr Vater starb früh. Als Baby verbrachte Miriam Makeba ein halbes Jahr mit ihrer Mutter hinter Gittern, weil diese illegal Bier gebraut hatte. Die Schule musste Miriam Makeba später abbrechen, weil sie aus Geldmangel stattdessen als Kindermädchen und Haushaltshilfe arbeiten musste - auch in Familien ihrer ehemaligen Klassenkameraden.
  • Mit Ende Zwanzig bereits hatte sich Miriam Makeba in ihrer Heimat zur Persona non grata gemacht: Wegen ihres Engagements gegen die Apartheid durfte sie ab 1960 nicht mehr nach Südafrika einreisen. Auch in ihrer neuen Heimat USA eckte sie später an. Nach der Hochzeit mit dem "Black Power"-Aktivisten Stokely Carmichael wurde sie öffentlich angefeindet, verlor Plattenverträge, Konzerte wurden abgesagt. Mit ihrem Mann ging sie daraufhin ins westafrikanische Guinea und setzte dort ihre Karriere fort. Durch ihr Engagement wurde sie zur Ikone der Anti-Rassismus-Bewegung, obwohl sie sich lebenslang in erster Linie als Künstlerin sah. 1990 erst durfte sie nach dem Ende der Apartheid wieder nach Südafrika reisen.

Interessant für:

Liebhaber der Weltmusik, passionierte Afrika-Reisende und für alle, die sich nicht nur für Stimmen, sondern auch für historische Hintergründe begeistern können.

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

"Wusstet ihr schon, dass Miriam Makeba 1962 neben Marilyn Monroe als Ehrengast bei der Geburtstagsparty von Präsident John F. Kennedy in New York auftrat?"

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