Ein Jahr lang hat Michael Mittermeier eine kreative Pause eingelegt, sechs Monate lang in New Yorks Eastvillage gelebt, zurück in der Heimat eifrig sein neues Programm "Paranoid" in den Talkshows beworben, mit dem wenig überraschenden Ergebnis: ausverkauft bis 20.April, so wie die Premiere im Lustspielhaus.
Nächste Woche wird er 38 Jahre alt. Er sei älter geworden, seine Frau habe die ersten grauen Haare entdeckt - und er erzählt auch genau, wo. Ist Mittermeier nach 17 Jahren Stand-Up-Comedy/Kabarett - wie er sein Tun selbst nennt - erwachsen geworden? Weil er über Politik, Wiedervereinigung, Apokalypse und die Genfer Konvention redet und aus der Bibel liest?
Ordentlich durchgeknallt
No way, wie der Ami in ihm sagen würde. Michls Welt ist immer noch ordentlich durchgeknallt: Fußt auf der Erkenntnis, dass Frauen Männern überlegen sind. Besteht aus Alien-Pornos mit Fuck Rodgers.
Ist bevölkert vom Amok-Sepp und dem Massaker-Schorsch, von Kakerlaken mit Oberarmtätowierung und dem Hass gegen die musikalischen Massenvernichtungswaffen der "Ferrero-Küsschen-Wichser".
Beschäftigt sich mit Katzenwerfen, Arschgeweihen, dem Vortäuschen von Höhepunkten und der Frage, ob Jesus ein "Leinen-Luschi" war.
Das alles vorgetragen im dichten High-Speed-Sprech, unterstützt vom Mittermeierschen Gesichtsjogging samt Quietschern, Kieksern, Knarzern - kurz: So schnell wird der nicht erwachsen, keine Angst.
Weitere Auftritte im Circus Krone am 9. und 10.Juni.