Menschenrechtsaktivistin Vanessa Redgrave:"Ich war traumatisiert"

'Howards End' Photocall  - The 69th Annual Cannes Film Festival

Schauspielerin Vanessa Redgrave, 80, Stargast beim Nürnberger International Human Rights Film Festival.

(Foto: Getty Images)

Vanessa Redgrave über Kriegs- und Fluchterfahrungen, ihre Achtung für Angela Merkel, Shakespeare-Schurken und ihr Regiedebüt "Sea Sorrow".

Interview von Kathleen Hildebrand

Vanessa Redgrave ist für ihr Engagement - in den 60ern als Marxistin, heute als Menschenrechtsaktivistin - genauso bekannt wie für ihre Rollen in Antonionis "Blow-Up", als Widerstandskämpferin in "Julia" und für ihre großen Theaterauftritte. Jetzt, mit 80, gibt sie ihr Regiedebüt. Die Dokumentation "Sea Sorrow" ist ein Film über Flüchtlinge damals und heute: vom Kindertransport 1938/39 bis zum "Dschungel" von Calais 2016. Was gerade in Europa passiert, so die These, ist nichts Neues, braucht aber eine menschliche Lösung. Redgrave ist zu Gast beim Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte. Sie empfängt in einem edel eingerichteten Hotelzimmer mit hoher Decke. Dort sitzt sie auf einem Sofa, das viel zu klein für sie wirkt, neben ihr nimmt Sohn Carlo Nero Platz, der Produzent ihres Films. Im Gespräch mit ihr bekommt man ein Ausdrucksarsenal vorgeführt, das einer großen Schauspielerin würdig ist: Sekundenschnell wechselt sie von eisiger Ablehnung in getragenen Rezitiermodus. Dann wieder isst sie eine Banane, während sie spricht, oder macht einen selbstironischen Scherz. Am Ende verabschiedet sie sich sehr warmherzig.

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