Mein Lied (4): Wolke Hegenbarth:Die perfekte Welle

"Es war der Sommer meines Lebens": Wolke Hegenbarth war 17, als die Band Freundeskreis mit "Anna" einen Hit landete. Und sie selbst hatte gerade auch Großes vor.

Katharina Riehl

Alex hieß Wolke Hegenbarth in der TV-Serie, die sie zum deutschen Fernsehliebling machte. Von 2001 bis 2007 spielte sie in "Mein Leben & Ich" eine Schülerin, deren Gedanken die Zuschauer hören können. In den vergangen Jahren war sie in verschiedenen TV-Produktionen, in Filmen und Serien, zu sehen. Auf die Frage nach ihrem Lieblingslied schickt Wolke Hegenbarth "A-N-N-A" der deutschen Hip-Hop-Band Freundeskreis.

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Wolke Hegenbarth wurde mit der TV-Serie "Mein Leben & ich" zum Fernsehliebling. Ihr Lieblingslied ist "A-N-N-A" von Freundeskreis - der ersten großen Liebe wegen.

(Foto: dpa)

sueddeutsche.de: Da haben Sie sich ja mal einen ziemlich klassischen Teeniesong ausgesucht.

Wolke Hegenbarth: Er stammt ja auch aus meiner Teeniezeit. Ich war 17, es war der Sommer 1997, der für mich ein ganz besonderer war, weil ich da meinen ersten Kinofilm gedreht habe, "Freundinnen und andere Monster", und ja eigentlich noch zur Schule ging.

sueddeutsche.de: Das klingt aber eher nach Stress als nach einem tollen Jugendsommer?

Hegenbarth: In dem Film waren wir fünf Mädchen zwischen 15 und 19, die zusammen Abenteuer erleben. Und so war es dann natürlich auch im echten Leben, wenn man in so einer Gruppe die ganzen Ferien verbringt ... Es war der beste Sommer meines Lebens, und das Lied lief immer im Hintergrund.

sueddeutsche.de: Aber ein bisschen kitschig ist das Lied ja schon - wenn man nicht selber verliebt ist, kann man es doch fast nicht aushalten?

Hegenbarth: Das mag sein. Aber ich war in diesem Sommer selbst zum ersten Mal verliebt, deshalb verbinde ich damit auch so viel Positives.

sueddeutsche.de: Dabei geht es in dem Lied doch eigentlich um eine enttäuschte Liebe.

Hegenbarth: Das war mir damals gar nicht bewusst, es hat auch keine Rolle gespielt. Trotz der Melancholie steht es für etwas Tolles. Das traurigste Lied kann man ja mit einer super Zeit verbinden.

sueddeutsche.de: Hören Sie es heute noch an, um die Stimmung aufzuhellen?

Hegenbarth: Ganz selten lege ich es mal auf, aber meistens höre ich es zufällig. Aber das ist ja genau das besondere an dieser Art von Liedern: Wenn man sie hört, dann hat man diesen Flashback-Moment. Das gibt es bei Gerüchen oder bei Musik - da sitzt man dann plötzlich wieder bei seiner Oma in der Küche. Alles kommt sofort wieder.

sueddeutsche.de: Das Lied Anna und die Band Freundeskreis, wenig später auch Ihre Serie "Mein Leben und ich", das war ja eine Phase, in der die deutschsprachige populäre Kultur gerade ziemlich im Aufwind war.

Hegenbarth: Ja, das war so eine Zeit, in der man sich viel getraut hat, deutsche Formate in Angriff zu nehmen.

sueddeutsche.de: Und jetzt haben wir gerade keine solche Phase?

Hegenbarth: Es scheint sich irgendwie in Wellen zu bewegen. Jetzt finden alle gerade wieder nur die amerikanischen Serien toll, jetzt geht es wieder nur darum, was die alles besser können als wir. Aber es wird auch wieder eine nächste Welle kommen.

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