Medien:Fotojournalist Eddie Adams gestorben

Mit seiner Aufnahme von der Erschießung eines Vietkong-Kämpfers wurde der Amerikaner berühmt. Nun starb er in New York.

Adams, ein ehemaliger Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AP, starb am Sonntag im Alter von 71 Jahren in seiner Wohnung in Manhattan, wie seine Assistentin Jessica Stuart mitteilte. Er litt an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems, die auch Lou-Gehrig-Syndrom genannt wird.

Momentaufnahme im Krieg - dieses Bild von Adams ging um die Welt und brachte dem Foto-Jornalisten 1968 den Pulitzerpreis. (Foto: Foto: AP)

Der Fotograf, der Bilddokumente von insgesamt 13 Kriegen lieferte, erhielt 1969 den Pulitzer-Preis. Das preisgekrönte Foto, das im Februar 1968 in Saigon aufgenommen wurde, zeigt, wie ein Polizeichef seine Pistole auf den Kopf eines Vietkong-Kämpfers richtet. Einen Augenblick später wurde der Gefangene erschossen.

Das Bild schockierte Menschen auf der ganzen Welt. In einem 1972 geführten Interview erklärte Adams, der abgebildete Polizist Nguyen Ngoc Loan sei durch die Aufnahme zu Unrecht verteufelt worden. Der Mann, den Loan erschossen habe, sei für die Ermordung der Familie seines engsten Mitarbeiters verantwortlich gewesen. "Manchmal kann ein Bild irreführend sein, weil es nicht die ganze Geschichte erzählt", sagte Adams.

"Ich sage nicht, dass das, was er getan hat, richtig war, aber er kämpfte in einem Krieg." Adams war von 1962 bis 1972 und von 1976 bis 1980 für AP tätig.

Während seiner Laufbahn erhielt er mehr als 500 Auszeichnungen. Seine Fotos erschienen auf den Titelseiten unzähliger Zeitungen und Zeitschriften rund um den Globus. Er porträtierte mehrere US-Präsidenten - von Richard Nixon bis George W. Bush - und viele weitere weltberühmte Persönlichkeiten, darunter Papst Johannes Paul II. Und der kubanische Staatschef Fidel Castro.

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