Mali:Musiker im Widerstand

Bedroht von Terrorismus, radikalen Imams und einer korrupten Regierung verteidigen in Mali Griots, Pop-Stars und Rapper die traditionell tolerante Kultur des Landes und einen aufgeklärten Islam.

Von Jonathan Fischer

Das Zuwandererviertel Banconi im Norden Bamakos: Bassekou Kouyaté, ein stattlicher Mann mit spitzbübischem Lachen, hält wie jeden Nachmittag Teerunde. Auf dem Dach seines Hauses, zwischen Hühnern und Gänsen lagern ein halbes Dutzend Freunde und Musikerkollegen auf Bastmatten, schlürfen Minztee und diskutieren über ein malisches Reizthema: "Vielleicht müssen wir Griots jetzt in die Politik gehen", sagt Kouyaté. Griots sind eine Art bezahlte Geschichtenerzähler. Kouyaté blickt als Barde auf eine lange Ahnenlinie zurück: "Wir können nicht allein den Politikern vertrauen."

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