Männermode in Mailand:Defilee der Supersusis

Männer! Es ist, wie es ist, und es ist fürchterlich. Aber so muss es nicht bleiben. Wir zeigen diese Bilder männlich modischer Erniedrigung nur, um das verkannte Geschlecht wieder stark zu machen: Zu Nutz und Frommen all jener tapferen Herzen, die nie, nie, niemals anziehen werden, was ihnen Mailänder Couture-Schicksen auf den Leib schneidern wollen.

Bernd Graff

Achtung: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem folgenden Geschreibsel um keinen ernsthaften Artikel, sondern um eine wüste Polemik handelt. Selbstverständlich, nein, natürlich, das ist überhaupt nicht komisch. Und sowieso: Rauchen schadet Ihrer Gesundheit.

Männermode in Mailand: Wo ist der denn entlaufen? Und wo will er hin? Antwort 1: Verregneter Campingplatz, alle anderen Klamotten nass. Antwort 2: Nach Haaaaauuuuuse! Heul, Schnupf! Entwurf von  Dolce & Gabbana (für was eigentlich?)

Wo ist der denn entlaufen? Und wo will er hin? Antwort 1: Verregneter Campingplatz, alle anderen Klamotten nass. Antwort 2: Nach Haaaaauuuuuse! Heul, Schnupf! Entwurf von Dolce & Gabbana (für was eigentlich?)

(Foto: Foto: AP)

Na, Mann! Auch den Metro in dir entdeckt, jenes tarantelküblböckhafte Mischwesen, das nicht Fisch und Fleisch, nicht Baum und Borke, nicht Rasen und Mäher sein will, sondern - dutzidutzidei - von allem immer beides. Oder vielleicht doch nicht.

Vermutlich, weil Mann sich mal wieder nicht entscheiden kann/will? Wozu auch? Vielleicht aber, weil Mann sonst an der Hälfte der Menschheit glatt vorbeiginge? Egal! Das muss alles nicht sein.

Für diejenigen, die es noch nicht gemerkt haben: Weicheier, die von den Gazetten erst als "just gay enough" herbeigeschrieben wurden, um dann in Metro und Susi umgetauft zu werden, sind nichts als ein schlechter Treppenwitz der Medien. Ja doch. Die Damen und Herren, die diese Knautschgestalten und Knuffelbärchen erfunden haben, rollen noch heute lachend über die Redaktionsflure.

Denn: Es gibt heterosexuelle, es gibt bisexuelle, es gibt homosexuelle Männer. Aber es gibt keine solchen Ich-weiss-wieder-mal-nicht-so-recht-Männer mit klimperndem Augenaufschlag, die Frauen verstehen, lau baden und auch ansonsten der Sendung mit der Maus entsprungen sein könnten. Und wenn es sie doch gibt, dann- ein berühmtes Bonmot Helmut Schmidts zu den Visionären abwandelnd - dann sollten sie besser zum Arzt gehen.

Nun ist es aber so, dass, Gottchen, Gottchen, Gottchen, aus diesem Fantasieprodukt durchgeknallter Trendscouts tatsächlich ein Trend werden soll. Jedenfalls in modisch-semiologischer Hinsicht sollen die Straßen unserer Städte von diesen gefönten Fruchtfliegen nur so wimmeln und signalisieren: "Ich bin harmlos, bin gut zu Rentnern und habe eine Cornflakesallergie. Dafür liebe ich Bayern München und schaue nur noch selten fern."

Wichtigste Merkmale der Street flenning Men: Übergepflegte Erscheinung, sonnenstudiogestählter Teint, Schlafzimmerblick und Schlabberlätzchen - und außerdem von Mutti oder Gattin gescheitelt und mit Klaps auf den Po in die grimme Welt geschickt.

Die amöbenhaften Fließtierchen, wir verkneifen uns das Wort Pinscher, gelten als "gerade schwul genug" (daher der erste Name!), um einerseits noch für Frauen interessant zu sein, und andererseits doch sooooo lieb, dass sie niemals ihre Socken auf dem Teppich liegen lassen.

Diesen Müllrunterbringern und Schulsportversagern haben nun namhafte Modehäuser in Mailand eine Herbst/Winter-Kollektion 2003/4 vor die Badeschlappen gelegt, die uns nur traurig macht.

Dennoch zeigen wir dieses aprilfrische Flauschzeug in der gebotenen Ausführlichkeit - um Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn, Männer!, seht auf diese Mädchen und wisst: So werden wir nicht rumlaufen! Niemals! Selbst dann nicht, wenn Dolce & Gabbana auf einen Tag fallen.

Ach, Sehen Sie doch selbst!

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