Lügen im Internet:Ministerium der Wahrheit

Lügen im Internet: Der Hass ist in Frankreich nicht erst in der heißen Wahlkampfzeit von der Straße ins Netz geschwappt: Anhänger des Front National beschimpfen im Oktober 2016 in La Tour d'Aigues Demonstranten, die sich für Flüchtlinge einsetzen.

Der Hass ist in Frankreich nicht erst in der heißen Wahlkampfzeit von der Straße ins Netz geschwappt: Anhänger des Front National beschimpfen im Oktober 2016 in La Tour d'Aigues Demonstranten, die sich für Flüchtlinge einsetzen.

(Foto: Bertrand Langlois/AFP)

Justizminister Maas will Konzerne zwingen, Hass und Lügen aus dem Internet zu tilgen. Wie schwer es ist, diese überhaupt zu finden, zeigt der Besuch bei Samuel Laurent, der in Frankreich genau das schon seit Jahren versucht.

Von Alex Rühle

Er sieht weder aus wie Josef Stalin, noch wirkt er sonderlich päpstlich. Samuel Laurent hat mit seinen 37 Jahren ein jungenhaftes Gesicht, die wild verstrubbelten Locken sehen aus, als komme er frisch aus einem mittleren Sturm. Dass es wahrscheinlich ein weiterer Shitstorm war, merkt man ihm an diesem Dienstagmittag im kleinen Bistro hinterm Redaktionsgebäude von Le Monde nicht an. Im Gegenteil, er hat eine sehr herzliche Art und er redet so schnell, als sei er selbst eine komprimierte ZIP-Datei. Das soll der Josef Stalin des Internets sein?

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