Literaturfestival:Der Atem, der allem Leben einhaucht

Die Kölner "poetica" widmet sich den Synergien von Kunst und Wissenschaft. Diesmal ging es um die Weltseele.

Von Volker Breidecker

Was ist die Seele, wo ist ihr Ort und wie äußert sie sich? Die Diskurse über "das unbekannte Ding, das Seele heißt" (Kleist) haben sich seit 1800 in eine empirisch-wissenschaftliche und in eine literarisch-poetisch formulierte Psychologie aufgesplittert. Schützenhilfe nach beiden Seiten kommt da von der Quantenphysik, die den experimentellen Nachweis dafür erbracht hat, "dass zwei Teilchen, die einmal zusammen gehörten, nach der Trennung miteinander verbunden bleiben, das heißt weiterhin Informationen austauschen, unabhängig davon, wie viele Lichtjahre sie inzwischen voneinander entfernt sind." Was für ein wunderbares Modell einer neuen Universalpoesie! Bedeutet dies doch: Die Materie ist beseelt und damit so beschaffen, wie die Dichter und die ersten Philosophen, sie sich schon immer vorgestellt hatten.

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