Literatur & Terror:Apokalyptischer Reiter

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"Töten ist eine Tätigkeit wie jede andere auch ". Ein Bericht aus dem Inneren des Terrors im zaristischen Russland: Boris Sawinkows Roman "Das fahle Pferd".

Von Thomas Urban

Vor genau einem Jahrhundert ist Boris Sawinkows Roman "Das fahle Pferd" erstmals erschienen, und sein Thema ist in diesen Tagen wieder hoch aktuell: Was bewegt Terroristen dazu, andere Menschen zu töten? Sawinkow war damals eine Berühmtheit, in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg hatte er Terroranschläge auf höchste Repräsentanten des Zarenreichs geplant, wurde steckbrieflich im ganzen Land gesucht, gefasst und floh aus dem Gefängnis. Den Roman schrieb er im französischen Exil, ein russischer Exilverlag in Nizza gab ihn unter dem Pseudonym W. Ropschin heraus, in Russland war er verboten. Doch wurden einzelne Exemplare ins Land geschmuggelt und heftig diskutiert.

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